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Kelz, F.
Wirkverlust von Biologika bei Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED): Rolle von Antikörpern gegen Biologika und Wirkstoffspiegel
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2015. pp. 132 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Hoegenauer Christoph
Jahnel Jörg
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die medikamentöse Therapie von Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wurde durch monoklonale Antikörper gegen den Tumor Nekrose Faktor a (sog. TNF-a-Blockern, Infliximab (IFX), Adalimumab (AAA)) revolutioniert. Allerdings treten unvorhergesehene Wirkungsverluste (Loss of response (LOR)) auf. Wir charakterisierten die PatientInnen mit LOR und untersuchten einen Zusammenhang zwischen dem LOR und dem Wirkstoff-Spiegel im Blut bzw. dem Auftreten von Antikörpern gegen TNF-a-Blocker (antidrug-antibodies: ADA). Schließlich versuchten wir, aus den Ergebnissen einen Algorithmus für die Interpretation der bestimmten ADA-Konzentrationen, Wirkstoffspiegel und dem klinischen Bild abzuleiten. Methoden: In dieser retrospektiven Studie wurden 187 sowohl adulte als auch pädiatrische PatientInnen mit CED unter TNF-a-Blockertherapie eingeschlossen. Die Krankengeschichte aller PatientInnen mit LOR wurde analysiert (u.a. Co-Medikation, extraintestinale Manifestationen (EM), Operationen). Mittels Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assay-Kit (ELISA-Kit) wurden ADAs, sowie die Medikamentenspiegel aus routinemäßig abgenommenen Blutproben bestimmt und diese Ergebnisse mit den klinischen Beobachtungen verglichen. Die PatientInnen wurden in 4 Hauptgruppen (nach Erkrankung und verabreichtem TNF-a-Blocker) unterteilt, welche dann je in eine ADA-positive und eine ADA-negative Subgruppe unterteilt wurden. Ergebnisse: Bei einem Viertel aller PatientInnen (25,1%; n=47) konnten ADA nachgewiesen werden. PatientInnen mit IFX zeigten häufiger (31,3%;n=42) ADA-Bildung als jene mit AAA (9,4%;n=5). Für die zeitgleich bestimmten Medikamentenspiegel zeigte sich in den ADA-positiven Gruppen ein subtherapeutischer Bereich (<1µg/ml) bei 65,7% der PatientInnen mit IFX-Therapie und bei 42,9% mit AAA. In den ADA-negativen Gruppen konnten bei 12,7% der IFX-Bestimmungen und für 6,6% der AAA-Bestimmungen Medikamentenspiegel <1µg/ml nachgewiesen werden. Bei 27,7% aller untersuchten PatientInnen konnte ein LOR festgestellt werden. Unter IFX erlitten 13% der ADA-negativen und 42,9% der ADA-positiven PatientInnen einen LOR. Unter AAA hatten 36,2% der ADA-negativen und 75% der ADA-positiven PatientInnen einen LOR. Zusammenhänge zwischen gemessenen ADA-Titern und Operationen oder EM konnten nicht bestätigt werden. Bezüglich der Co-Medikation hatten PatientInnen mit Azathioprintherapie geringere ADA-Werte. Diskussion: Es konnte ein klarer Zusammenhang zwischen dem Auftreten von ADA und einer erhöhten Rate an LOR festgestellt werden. Eine deutliche, negative Korrelation besteht zwischen Medikamentenspiegeln und ADA-Titern.

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