Gewählte Publikation:
Dili, A.
Herz-Kreislauf-Pharmakologie mit Diuretika
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.70.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Donnerer Josef
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- Abstract:
- Arterielle Hypertonie stellt eine Gefäßkrankheit dar, die sich in Laufe der Zeit zu einem lebensbeeinträchtigenden oder sogar lebensbedrohlichen Zustandsbild entwickeln kann, wenn sie nicht rechtzeitig und regelrecht behandelt wird. Gefährlich dabei sind die damit assoziierten großen Blutdruckschwankungen. Obwohl es bei der Behandlung der Hypertonie durch Studien erprobte Medikamentengruppen gibt, sollte die Behandlung nach der entsprechenden Komorbidität ausgerichtet sein. Das Risiko, dass ein Normotoniker in eine Hypertonie übergeht, liegt bei einem 50 Jährigen bei 90 %. Gemäß den neuesten Europäischen Guidelines sind Renin-Angiotensin-Blocker und in der Folge Diuretika bei einer vorhandenen kardiovaskulären Komorbität empfohlen, gefolgt von Calciumkanalblockern. Eine Ausnahme stellt die Atherosklerose der koronaren Gefäße und der Karotiden dar. Um entsprechende Therapieformen für ältere Patienten zu erproben, gibt es entsprechende Studien. Ziel ist es, mehr über die veränderte Pathophysiologie im Alter zu erforschen. Bei der Bevölkerungsgruppe 80+ gibt es altersbedingt steifere Gefäßwände, verbunden mit einem isolierten systolischen Blutdruck. Daher sind hier Thiazide, die in geringer Dosierung den systolischen Blutdruck reduzieren ohne den diastolischen Druck zu beeinflussen, hier erwünscht. Aufgrund der Gefahr einer Herzischämie oder eines Herzinfarktes, und aufgrund von erschöpfteren Reserven ist es nicht empfohlen, den Blutdruck bei älteren Menschen unter 140/90mmHg zu senken. Eine wesentliche Komponente der Therapie ist die Patienten-Compliance, die mit vermehrter Anzahl von verschriebenen Medikamenten sinkt. Anhand einer Studie wurde festgestellt, dass es bei Verabreichung eines Medikamentes eine Compliance von 79% gab, bei Verschreibung von zwei Medikamenten hingegen nur mehr eine Compliance von 51%. Bei systolischen Blutdruckwerten über als 160mmHg, und/oder diastolischen Werten über 100mmHg sollte versucht werden, in Mitbetracht von Alter und Komorbidität, mit zwei oder drei Medikamenten zu therapieren. Hier können Thiazide entweder mit ACE-Hemmern oder Renin-Angiothensin-Blockern oder Kalciumkanalblockern kombiniert werden. Es ist laut einiger Studien auch erwiesen, dass eine 24-Stunden Einstellung des Blutdrucks ohne grobe Schwankungen das Ziel jeder Therapieform sein sollte.