Gewählte Publikation:
Ohnewein, B.
Vorhofflimmerablation unter Verwendung des elektroanatomischen 3D Mapping-Systems CARTO und der SmartTouch-Technologie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.74.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Manninger-Wünscher Martin
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Scherr Daniel
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Vorhofflimmern (AF - Atrial Fibrillation) ist mit einer Prävalenz von 1-2% die häufigste Rhythmusstörung in der Bevölkerung. Jeder Vierte ab dem 40. Lebensjahr erkrankt an AF, wobei die Mortalität im Vergleich zur Normalbevölkerung doppelt so hoch ist. Die Vorhofflimmerablation (AFA) hat eine Erfolgsrate von 70-80% bei paroxysmalem Vorhofflimmern (paAF) und stellt gegenüber der medikamentösen Therapie eine gute Alternative mit geringeren Langzeitkomplikationen dar. [1] Neue Technologien wie die Messung des Katheteranpressdrucks oder die Verwendung von elektroanatomischen 3D-Mapping Systemen sollen die Erfolgsrate weiter erhöhen und die Komplikationen reduzieren. [2]
Methoden: Ziel dieser Diplomarbeit war die Bestimmung der Erfolgsrate und der Komplikationsrate der AFA bei Messung des Anpressdrucks unter Verwendung des Thermocool® SmartTouch® Systems im Vergleich zu der bisherigen Thermocool® Kathetertechnologie (beides in Kombination mit dem 3D-Mappingsystem CARTO-3™). Eine Datenbank wurde erstellt, in welche alle Patienten eingeschlossen wurden, bei denen von 2011 bis 2013 in Graz eine AFA durchgeführt wurde.
Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum wurden 64 Ablationen an 56 Patienten durchgeführt. Für die Beurteilung der Katheterablation selbst wurden alle 56 Patienten eingeschlossen. Für die Langzeitauswertung erfüllten 35 Patienten die Kriterien. Das mittlere Alter liegt bei 55,2 Jahren, der mittlere CHA2DS2-VASc Score beträgt 1,7 Punkte, der mittlere HAS-BLED Score 2,1 Punkte.
Die Gesamterfolgsrate der primären Ablation liegt am LKH-Universitätsklinikum Graz bei 94,3% bei einem mittleren Follow-Up von 7,5 Monaten und die Komplikationsrate bei 3,1%. Innerhalb der SmartTouch®-Gruppe zeigt die Erfolgsrate mit 92,3% keinen signifikanten Unterschied zu Patienten die ohne SmartTouch® ablatiert wurden. (100,0%; Log-Rank: p=0,40) Die Komplikationsrate ist unter Verwendung von SmartTouch® tendenziell geringer. (0% vs. 3,6%)
Diskussion: Anhand der Auswertung der Datenbank zeigt sich, dass die Erfolgsrate der Katheterablaion an der Universitätsklinik Graz über dem internationalen Durchschnitt liegt. Die Katheterablation mit SmartTouch® zeigt gute Ergebnisse und hat tendenziell weniger Komplikationen als in der Vergleichsgruppe.
Einschränkend muss erwähnt werden, dass der Beobachtungszeitraum in der Gruppe mit SmartTouch® kürzer als in der Vergleichsgruppe ist und eine Ausweitung der Datenbank mit höheren Patientenzahlen einen deutlicheren Vorteil der Katheterablation mit SmartTouch® zeigen könnte.