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Gewählte Publikation:

Huyer, N.
Lebensqualität und Selbstwert bei PatientInnen mit primären Knochentumoren
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2015. pp. 117 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Holzer Lukas
Leithner Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Durch die Fortschritte in der medizinischen Forschung konnte die Überlebenswahrscheinlichkeit für PatientInnen mit primären Knochentumoren deutlich verbessert werden. Jedoch entstehen durch diese neue Probleme im täglichen Alltag für die zumeist jungen PatientInnen. Es stellt sich die Frage in wie weit die Lebensqualität, das Körperbild und der Selbstwert der Betroffenen sich durch ihre Erkrankung verändert hat. Zielsetzung dieser Studie war die Lebensqualität, das Körperbild und den Selbstwert von PatientInnen mit primären Knochentumoren mit einer gesunden Kontrollgruppe sowie die Funktionalität einer Amputation mit einer Extremität-erhaltenden Therapie zu vergleichen. Methodik: 65 PatientInnen mit Osteo- und Ewing-Sarkomen, die im Zeitraum von 1989 bis Mai 2015 an der Univ. Klinik für Orthopädie, Medizinische Universität Graz in Behandlung waren (Durchschnitts-Follow-up: 9,1 [+/-6,6] Jahre) wurden befragt (Durchschnittsalter 33,8 [+/-14,29] Jahre; 39 männlich, 17 weiblich). Als Kontrollgruppe dienten 43 StudentInnen (Durchschnittsalter 24,6 [+/-2,44] Jahre; 27 männlich, 16 weiblich) der medizinischen Universität Graz. Zur Befragung wurden standardisierte Fragebögen verwendet. Die Lebensqualität wurde mit dem SF-36, das Körperbild mit dem MBSRQ und der Selbstwert mit dem Rosenberg Self-Esteem Scale bewertet. Die Funktionalität der Extremität wurde mit Hilfe des MSTS eruiert. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Student t-Test. Resultate: Im Bereich der Lebensqualität konnten wir signifikant schlechtere Ergebnisse in den körperlichen Kategorien des SF-36 zeigen (p <0,001). Ebenso fanden wir ein signifikant schlechteres Körperbild der PatientInnengruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe (3,4 zu 3,7 ; p <0,001). Der Selbstwert hingegen lieferte keine signifikanten Unterschiede in den beiden Gruppen (23,96 zu 23,95). Die Funktionsfähigkeit der unteren Extremität war signifikant besser bei jenen PatientInnen bei denen eine Extremität-erhaltende Operation durchgeführt wurden im Vergleich zu PatientInnen mit einer Amputation der Extremität (MSTS: 17,3 zu 9,0 ; p<0,05). Diskussion: Die Lebensqualität, insbesondere im Bereich der körperlichen Funktion sowie das Körperbild sind bei PatientInnen mit Knochentumoren im Vergleich zu einer Kontrollgruppe deutlich eingeschränkt. Dennoch scheint dies keinen Einfluss auf den Selbstwert der PatientInnen zu haben.

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