Selected Publication:
Gmeiner, M.
Gott im Werden?
Der Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit, Persönlichkeit und dem religiös-spirituellen Befinden bei Kindern und Jugendlichen
Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft; Humanmedizin; [ Dissertation ] Graz Medical University; 2015. pp.320.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Kapfhammer Hans-Peter
-
Unterrainer Human-Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: In den letzten Jahren ist das Interesse am Thema Spiritualität und Religiosität im Bereich Psychologie, Psychotherapie und Medizin deutlich gestiegen. In der vorliegenden Studie konnte ein multidimensionales Interview zum religiös-spirituellen Befinden von Kindern und Jugendlichen (MI-RSB-KiJu) im Kontext psychischer Gesundheit entwickelt werden. Mithilfe dieses Instrumentes wurde der Frage nachgegangen, ob ein Zusammenhang zwischen Auffälligkeiten in der Persönlichkeitsentwicklung, psychischer Gesundheit sowie Spiritualität und Religiosität besteht.
Methode: Kinder und Jugendliche aus der Allgemeinbevölkerung zwischen vier und siebzehn Jahren (n = 213; 111 weiblich und 102 männlich) sowie ihre Eltern (n = 213) wurden mittels Multidimensionalen Interview (MI-RSB-KiJu) bzw. Inventar (MI-RSB-48) zum religiös-spirituellen Befinden befragt. Zudem wurden die Dimensionen des religiös-spirituellen Befindens zu Persönlichkeitsfaktoren - erhoben mittels Junior Temperament und Charakter Inventar - sowie zu psychischen Parametern - erfasst mittels Child Behavior Checklist und dem Diagnostik System für psychische Störungen - in Beziehung gesetzt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen negative Zusammenhänge zwischen internalisierenden und sozialen Auffälligkeiten (p<.01) sowie psychopathologischen Auffälligkeiten der Persönlichkeit (p<.05) und positive Zusammenhänge zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen Selbsttranszendenz Selbstlenkungsfähigkeit sowie Kooperativität (p<.01) und dem religiös-spirituellen Befinden.
Diskussion: Die Ergebnisse der vorliegenden Studie könnten zu einer verstärkten Berücksichtigung religiös-spiritueller Inhalte sowohl in der Prävention als auch in der Therapie psychischer Störungen im Kinder- und Jugendbereich führen. Ebenso könnte der Ansatz in der Eltern-Erziehung, im Kindergarten sowie in der Schule zusätzliche positive Perspektiven im Hinblick der Salutogenese eröffnen.