Gewählte Publikation:
Vogt, S.
Validität von Scoring Systemen zur Beurteilung der Cardiotokographie (CTG) bei auffälligen intrapartualen Herztonkurven – ein Vergleich mit dem fetalen Säure – Basen Status
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.86.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Reif Philipp
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung:
Die Cardiotokographie (CTG) stellt bereits seit Jahrzehnten die am häufigsten eingesetzte intrapartale Überwachungsmethode im klinischen Alltag dar. Die Beurteilung eines CTGs kann mit Hilfe verschiedener Scoring Systeme erfolgen. Ergänzend zur Aufzeichnung der fetalen Herzfrequenz und der mütterlichen Wehentätigkeit, besteht bei auffälligen CTG Mustern die Möglichkeit der Durchführung einer Mikroblutanalyse (MBU), welche der Verifizierung einer möglichen fetalen Azidose dient.
Material und Methode:
Ziel dieser retrospektiven Studie ist es, einen möglichen Zusammenhang zwischen CTGs, bewertet nach vier verschiedenen Scoring Systemen (Fischer, FIGO, Gießener, RCOG), und den gemessenen MBU pH Werten zu finden. Dazu erfolgte die Auswertung eines Kollektivs von Patientinnen (n=642), bei welchen in den Jahren 2008 und 2009 im Zuge der Geburt an der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe eine oder mehrere MBUs durchgeführt wurden. Ergebnisse:
Im Zuge der Datenauswertung konnten wir in unserer Studie keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen CTG Scores bezogen auf die gemessenen MBU pH Werten herausfinden. Es zeigte sich aber, dass die MBUs am häufigsten aufgrund von Dezelerationen durchgeführt wurden und dass bei der Durchführung von mehr als zwei MBUs die Rate an operativen Eingriffen während der Geburt ansteigt.
Conclusio:
Da weder das CTG alleine, noch in Ergänzung mit der MBU ein zufriedenstellendes Ergebnis als Prädiktoren für eine fetale Azidose lieferten, sollten bei zukünftigen Fällen weitere ergänzende Verfahren, wie beispielsweise die zusätzliche Bestimmung von Laktat, in den klinischen Alltag miteinbezogen werden. Dadurch könnte es eine Häufigkeitsreduktion vermeidbarer operativer Eingriffe geben und das Risiko für Mutter und Kind möglicherweise herabgesetzt werden.