Gewählte Publikation:
Avdic, S.
Die Bedeutung der Turbinektomie bei erweiterten endoskopisch endonasalen Eingriffen an der Schädelbasis für die nasale postoperative Morbidität
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.74.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gellner Verena
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Mokry Michael
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Resektion der mittleren Nasenmuschel auf zumindest einer Seite wird in der Literatur als Standardmaßnahme zur Raumgewinnung bei erweiterten endoskopisch endonasalen Eingriffen an der Schädelbasis angegeben. Bei Eingriffen nach dem Prinzip der Funktionellen Endoskopischen Sinuschirurgie(FESS), wird die Resektion der Nasenmuscheln ohne zwingenden Grund nicht angewandt. Die Thematik dieser Arbeit befasst sich mit den eventuellen Vorteilen, die bei dem Belassen der Nasenmuscheln für die Patienten resultieren, in Bezug auf die Morbidität und postoperative Lebensqualität der Nase.
Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven wurden alle Patienten eingeschlossen, die in der Zeit von 2004 bis 2014 an der Universitätsklinik für Neurochirurgie der Medizinischen Universität Graz über den endoskopisch endonasalen Zugang operiert wurden. Mehrfache Eingriffe an einem Patienten wurden als ein Fall gezählt. Insgesamt umfasste das Patientenkollektiv so 51 Patienten. Die Auswertung umfasste Geschlechterverteilung, Altersgruppen, Tumorentitäten, Ausdehnung, präoperative Situation, Zugangswege, Turbinektomie und Tumorentfernung.
Ergebnisse: Es wurden zu 41% männliche und 59% weibliche Patienten behandelt. Die retrospektive Analyse zeigte, dass ohne Einbußen bezüglich des intraoperativen Vorgehens, nur bei 3 Patienten(6%) eine Resektion der Nasenmuscheln notwendig war. Bei 1 Patienten (2%) wurde eine partielle Entfernung durchgeführt. Somit war bei 92% eine Erhaltung der Nasenmuscheln möglich. Der Literaturvergleich bezog sich auf die Ergebnisse zur postoperativen nasalen Lebensqualität.
Schlussfolgerung: Entgegen der angenommenen Hypothese ergaben die Ergebnisse aus der Literatur, das die Turbinektomie dem muschelerhaltenden Verfahren vorzuziehen ist um mehr Platz für die chirurgischen Maßnahmen zu erhalten, und die Lebensqualität der Patienten dadurch nicht negativ beeinflusst wird.