Gewählte Publikation:
Altendorfer, H.
Zum Stellenwert der transskleralen Zyklophotokoagulation
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.59.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Faschinger Christoph
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Das Glaukom ist ein Krankheitsbild, bei dem es aufgrund von zunehmender irreversibler Schädigung des Sehnervens zu charakteristischen Gesichtsfeldausfällen kommt. Die häufigste Ursache und der größte Risikofaktor dafür ist ein über eine individuelle Grenze erhöhter Augendruck. Um den Augendruck zu senken werden meist filtrierende, abflussverbessernde Operationen durchgeführt. Bei den produktionshemmenden Operationen, wie z.B. der TSCPC, kommt es zur Zerstörung von Anteilen des das Kammerwasser produzierenden Ziliarkörpers und somit zur Senkung des Augendrucks. Damit können bei bekannten Risiken sehr gute drucksenkende Ergebnisse erzielt werden.
Diese Diplomarbeit soll einen Überblick zum aktuellen Stellenwert der TSCPC geben, deren Vor- und Nachteile aufzählen und die häufigsten Indikationen besprechen.
Ebenso zeigt sie die Ergebnisse einer Datenerhebung über die TSCPC innerhalb von 5 Jahren an der Universitäts-Augenklinik der Medizinischen Universität Graz.
Material und Methoden
Es wurde eine Literaturstudie und eine Auswertung von Studienergebnissen zum Thema TSCPC durchgeführt. Die Literatursuche erfolgte elektronisch über die Meta-Datenbank „PubMed“.
Die Datenerhebung erfolgte aus anonymisierten Operationsprotokollen der Universitäts-Augenklinik der Medizinischen Universität Graz aus den Jahren 2009-2013 (5 Jahre), bei denen im Operationsfeld „transsklerale Zyklophotokoagulation“ angegeben wurde.
Ergebnisse
An der Universitäts-Augenklinik der Medizinischen Universität Graz wurden im Beobachtungszeitraum von 5 Jahren 349 TSCPC durchgeführt, 52% an linken und 48% an rechten Augen. Sechsundfünfzig Prozent der Patienten und Patientinnen waren männlich und 44% weiblich. Der Altersmedian der Patienten und Patientinnen lag bei 75 Jahren. Der Median der Koagulationsanzahl war bei 20 (Mittelwert: 21,14; Standardabweichung ± 3,73), jener der Energie lag bei 2000 mW (Mittelwert 2100,6 mW; Standardabweichung ±17 mW) und jener der Laserapplikationsdauer bei 2000 ms (Mittelwert 1998,98 ms; Standardabweichung ±222 ms). Bei 15% der Patienten und Patientinnen wurden keine Daten betreffend der Laserparameter eingegeben.
Die Hauptdiagnosen und somit die häufigsten Indikationsstellungen in dem Beobachtungszeitraum dieser Studie waren in absteigender Anzahl das Neovaskularisationsglaukom, Sekundärglaukom, Pseudoexfoliationsglaukom, primäre Offenwinkelglaukom und Winkelblockglaukom.
Es ließ sich kein Trend bezüglich Zu- oder Abnahme der TSCPC über diese Jahre hin darstellen.
Schlussfolgerungen
Die TSCPC eignet sich bei kritischer Abwägung aller bekannten Risiken gut zur effektiven Augendrucksenkung. Um sie auch als primäre Therapieoption generell empfehlen zu können sind allerdings noch weiter Studien notwendig.
Die TSCPC ist schnell durchzuführen, das Risiko für eine postoperative Endophthalmitis ist nicht gegeben. Sie ist eine gute Option für Patienten mit geringer Compliance, da es postoperativ zu einer Reduktion der lokalen Medikation mit Augentropfen kommt und keine langen Krankenhausaufenthalte notwendig sind.