Gewählte Publikation:
Schutting, M.
Vitamin D, CRP und Albumin als präoperative prognostische Parameter des kurativ resezierten Ösophaguskarzinoms
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Lindenmann Jörg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Zahlreiche Studien haben bereits belegt, dass erhöhte CRP-Spiegel, erniedrigte Albuminwerte und der damit errechenbare GPS prognostische Parameter bei Krebserkrankungen darstellen. Bezüglich des prognostischen Einflusses des Vitamin D-Spiegels gibt es bis jetzt jedoch noch keine schlüssigen Ergebnisse. Das Ziel dieser Analyse war, den möglichen Einfluss dieser präoperativ leicht zugänglichen Laborparameter auf das postoperative Überleben bei Patientinnen und Patienten mit Ösophaguskarzinom nach kurativer Resektion zu ermitteln.
Methoden: In der retrospektiven Datenerhebung wurden alle Patientinnen und Patienten mit einem kurativ resezierten Ösophaguskarzinom erfasst. Nach Anwendung der Einschlusskriterien ergab sich ein Kollektiv von 80 Patientinnen und Patienten. Allgemeine Patientendaten, Laborparameter, tumorspezifische Parameter, therapeutische Parameter und die überlebensspezifischen Parameter wurden evaluiert, anonymisiert und mittels SPSS statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: 13 (16,25%) Patientinnen waren weiblichen und 67 Patienten (83,75%) männlichen Geschlechts. Das durchschnittliche Alter betrug 63,3 Jahre. In 69 Fällen (86,3%) konnte eine positive Alkoholanamnese erhoben werden. Es handelte sich bei den 80 Ösophaguskarzinomen um 50 (62,5%) Adenokarzinome- und 30 (37,5%) Plattenepithelkarzinome. 23 Patientinnen und Patienten (28,7%) hatten das UICC Stadium I, 16 (20,0%) Stadium II, 33 (41,3%) Stadium III und 7 das Stadium IV. Einen präoperativ erhöhten CRP-Spiegel hatten 31 Patientinnen und Patienten (38,8%), eine präoperative Hypalbuminämie wurde in 6 Fällen (7,5%) gemessen. 56 Patientinnen und Patienten (70%) hatten den GPS 0, 20 (25%) den GPS 1 und 4 (5%) den GPS 2. Ein Vitamin-D Mangel war in 52 Fällen (65%) nachweisbar. Der mediane Follow-up- Zeitraum betrug 16,1 Monate (0,4- 61,4 Monate). Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug 23%, während hingegen die 3-Jahres- bzw. 1-Jahres-Überlebensrate 32% bzw. 74% aufwiesen.
Hinsichtlich des Gesamtüberlebens stellten der GPS (p=0,001) und das UICC-Stadium (p=0,02) die einzigen unabhängigen prognostischen Parameter dar.
Conclusio: Sowohl das präoperativ erhöhte CRP, als auch der erhöhte GPS sind mit einem signifikant niedrigeren postoperativen Überleben assoziiert. Ebenso wie das UICC-Stadium repräsentiert der GPS einen leicht erhebbaren und anwendbaren prognostischen Parameter bei Patientinnen und Patienten mit Ösophaguskarzinom nach kurativer Resektion. Dahingehend sollte der präoperative GPS gemeinsam mit dem UICC-Stadium im Tumorboard berücksichtigt werden und als Hilfestellung bei der Entscheidung einer eventuellen adjuvanten Therapie dienen.