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Pieringer, L.
Prävalenz von Atopie und Allergie bei Kindern und Jugendlichen mit Typ 1- Diabetes im Vergleich zu gesunden Kindern und Jugendlichen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Jasser-Nitsche Hildegard
Varga Eva-Maria
Altmetrics:

Abstract:
Ziel In den letzten 10 Jahren gab es sowohl bei Typ 1 Diabetes mellitus (T1D) als auch bei allergischen Erkrankungen einen weltweiten Inzidenzanstieg bei Kindern und Jugendlichen. Beide Erkrankungen resultieren aus einer Imbalance zwischen Th1-und Th2-Zellen. Während Autoimmunerkrankungen, wie T1D, mit einer überschießenden Th1-Immunantwort assoziiert sind, kommt es bei allergischen Erkrankungen zu einer Th2-vermittelten Immunantwort. Studien, die untersuchten inwiefern diese zwei Erkrankungen miteinander in Beziehung stehen, lieferten heterogene Ergebnisse. Ziel dieser Studie war es, zu eruieren, ob Kinder und Jugendliche mit T1D ein geringeres Risiko haben eine Allergie zu entwickeln als gesunde Kinder und Jugendliche. Methoden Es wurden insgesamt 370 Kinder und Jugendliche im Alter von 0-21 Jahren untersucht. Anschließend erfolgte die Teilung der Probanden in zwei Gruppen. 252 davon wiesen wir der T1D- Gruppe und 118 der Kontrollgruppe zu. Die Probanden wurden gebeten, einen Fragebogen über allergische Symptome auszufüllen. Der Bogen beinhaltete Fragen bezüglich Familienanamnese, Stilldauer, Nikotinexposition und des Vorhandenseins von Haustieren. Zusätzlich wurde von jedem Patienten eine Blutprobe entnommen und auf eine Sensibilisierung gegen die 20 häufigsten Allergene getestet (Immuno-CAP®). Es folgte der Vergleich der Ergebnisse der T1D Gruppe mit denen der Kontrollgruppe. Ergebnisse Die Auswertung der serologischen Testergebnisse ergab eine leicht erhöhte Anzahl allergen-sensibilisierter Kinder und Jugendlicher in der T1D- Gruppe, verglichen mit der Kontrollgruppe, jedoch ohne statistische Signifikanz. Trotzdem gab die T1D Gruppe seltener Allergiesymptome an als die Kontrollgruppe, wobei sich auch hier keine statistische Signifikanz zeigte. Bei der Verteilung der Allergiesymptome in den zwei untersuchten Gruppen stellte sich ein heterogenes Bild dar. In der T1D- Gruppe zeigten sich häufiger pulmonale (8,7%, p=0,268) und nasale (13,5%, p=0,559) Symptome, während es in der Kontrollgruppe mehr konjunktivale (12,5%, p=0,367) und kutane (9,9%, p=0,448) Symptome gab. Auch hier konnte aber kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen gefunden werden. Hingegen, waren signifikante Unterschiede aus der Familienanamnese bezüglich des Rauchverhaltens festzustellen. In der Kontrollgruppe wurde mit 32,8% wesentlich häufiger geraucht als in der T1D- Gruppe mit 10% (p < 0,001). Diskussion Wir konnten in dieser Studie hinsichtlich der Prävalenz von Atopie und Allergie keinen signifikanten Unterschied zwischen Kindern und Jugendlichen mit T1D und gesunden Kindern und Jugendlichen finden. Es zeigte sich jedoch, dass die T1D- Kinder und Jugendlichen im Fragebogen trotz positiven Allergietests seltener Allergie-Symptome angaben.

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