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Schönbacher, S.
Legionellen und Hepatitis Seroprävalenzen bei zahnmedizinischen Personal
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Santigli Elisabeth
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- Abstract:
- Zusammenfassung
Durch pathogene Aerosole und Blutkontakt besteht bei vielen zahnärztlichen Tätigkeiten ein potentielles Infektionsrisiko.
Die vorliegende Arbeit erhebt die Prävalenz von Legionellenantikörpern, Hepatitis B und C- Infektionen unter zahnärztlich tätigen Personen in Österreich im Rahmen eines Freiwilligen-Screenings.
Der Studiendurchführung wurde von der Ethikkommission der Medizinischen Universität Graz statt gegeben. Bei drei Zahnärztekongressen (Rust, Loipersdorf, Buchschachen; 2010) wurden Fragebögen über Impfschutz und Hygienemaßnahmen ausgehändigt und Blutproben von den insgesamt 240 Freiwilligen abgenommen.
ELISA wurde für die Detektion von Legionellenantikörper, Hepatitis B und C-Status verwendet. Hepatitis C positive Befunde wurden mittels PCR verifiziert. Für die statistische Auswertung wurde SPSS 21.0 verwendet.
Unter den 207 zahnmedizinisch Tätigen wurde bei 12 Personen (5,8%) Legionella-Antikörper für IgG festgestellt. HCV wurde bei zwei Personen (1%) detektiert, neun Personen (4,3%) hatten bereits eine HBV Infektion durchgemacht. Nachweislich ausreichenden Impfschutz besaßen 179 (86,5%) der TeilnehmerInnen, wobei 192 (92,8%) berichteten geimpft zu sein. 173 Personen (84%) gaben an, immer Handschuhe zu verwenden. Von der regelmäßigen Benutzung von Mundschutz berichteten 137 Personen (66,5%).
Im Vergleich zu der Studie von Reinthaler et al. (1988) in vergleichbarer Region konnte eine Reduktion der Legionellen Seroprävalenz von 34% auf 5,8% festgestellt werden. Zahnärztlich tätige Personen haben laut unserer Studie eine annähernd gleich hohe HCV Prävalenz wie sie in der Normalbevölkerung (1%) vorzufinden ist. Die Studienergebnisse belegen insbesondere Verbesserungspotential im Umgang mit Schutzmaßnahmen und -impfungen. Erkenntnisgewinne der vorliegenden Studiendurchführung münden im optimierten Studiendesign für eine repräsentative Erhebung von Legionellen, HBV und HCV Seroprävalenzen unter zufällig gewählten zahnärztlichen Ordinationen und Ambulatorien in der Steiermark im Vergleich mit einer Kontrollgruppe.