Gewählte Publikation:
Kaindlstorfer, C.
Pilotstudie zur Erfassung der hinteren Glaskörperabhebung bei Patient/Innen mit Diabetischem Makulaödem mittels Optischer Kohärenztomographie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gasser-Steiner Vanessa
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Ivastinovic Domagoj
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Ziel der Pilotstudie war die Erfassung der hinteren Glaskörperabhebung (HGA) bei Patient/Innen mit Diabetischem Makulaödem (DMÖ) mittels Optischer Kohärenztomographie (OCT). Bei Patient/Innen mit Diabetes Mellitus (DM) kann die hintere Glaskörper-Grenzschicht stark an der Netzhaut haften und dort einen Zug (Traktion) ausüben. Traktionen per se fördern die Entstehung von Makulaödemen.
Methoden: Es wurden 107 Patient/Innen (214 Augen) mit DM mittels OCT untersucht. Hauptzielgröße war die Verteilung der HGA-Stadien. Nebenzielparameter waren mögliche Einflüsse von intravitrealer Medikamentenapplikation (IVOM), LASER, Pseudophakie, der Dauer und Typ des DM und des HbA1c-Wertes auf die HGA-Stadienverteilung, sowie mögliche Zusammenhänge zwischen epiretinalen Membranen (ERM) und LASER. Einschlusskriterium war DMÖ bei Patient/Innen mit DM Typ I oder II. Ausschlusskriterien waren proliferative Diabetische Retinopathie (DRP) mit Glaskörper-Blutung, traktive Netzhautabhebung, Neovaskularisationsglaukom, schlechte OCT-Bildqualität aufgrund einer fortgeschrittenen Katarakt und Zustand nach Vitrektomie.
Ergebnisse: 143 Augen (84 Teilnehmer/Innen, davon 33 Frauen (39,3%) und 51 Männer (60,7%)) wurden in die Studie aufgenommen. 45 Augen (31,5%) hatten ERM, 14 Augen (9,8%) Vitreoschisis und 35 Augen (24,5%) waren pseudophak. 44 Augen (30,8%) hatten keine HGA (Stadium 0), 29 Augen (20,3%) Stadium 1, 32 Augen (22,4%) Stadium 2, 28 Augen (19,6%) Stadium 3 und 10 Augen (6,9%) Stadium 4. Pseudophake Augen waren hoch signifikant im Stadium 4 vertreten (p < 0,001). Augen mit IVOM zeigten ebenfalls im Vergleich zu jenen, die keine IVOM erhielten, eine signifikant höhere Prävalenz des HGA Stadiums 4 (p = 0,03) und Augen mit Lasertherapie hatten ein signifikant höheres Auftreten von ERM (p < 0,01).
Zusammenfassung: Die Resultate zeigten, dass Patient/Innen mit DMÖ mit hoher Prävalenz keine HGA (Stadium 0) aufweisen. Nur ein geringer Anteil der Patient/Innen mit DMÖ hatte eine komplette HGA (Stadium 4). Pseudophakie und IVOM korrelieren mit einer kompletten HGA und die Lasertherapie fördert die Entstehung von ERM.