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Selected Publication:

Stebbegg, M.
Appendizitisverdacht bei Kindern und Jugendlichen. Korrelation von Klinik, Laborwerten, Sonografie und Histologie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Kerbl Reinhold
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Abstract:
Kinder und Jugendliche mit Bauchschmerzen werden häufig mit der Zuweisungsdiagnose "Appendizitis" in ein Krankenhaus eingewiesen. Trotz des Einsatzes verschiedener Hilfsmittel gestaltet sich die Diagnostik mitunter schwierig. Neben einer typischen klinischen Symptomatik, werden vor allem das Blutbild, das C-reaktive Protein (CRP), und die Ultraschalluntersuchung des Abdomens zur Diagnostik herangezogen. Ob eine akute Appendizitis tatsächlich vorliegt, zeigt sich jedoch erst durch den histologischen Befund. Es wurden bereits viele Studien zur Diagnostik einer Appendizitis im Kindes- bzw. Jugendalter durchgeführt, jedoch ist es erforderlich, immer wieder die gültigen Standards zu überprüfen und wenn nötig zu erneuern. Im Rahmen meiner Diplomarbeit wurde bei 101 Patienten, welche retrospektiv der elektronischen Dokumentation des LKH Leoben entnommen und mit dem Verdacht einer Appendizitis zur stationären Betreuung aufgenommen wurden, eine statistische Auswertung der oben genannten Parameter vorgenommen. Besondere Beachtung soll dabei die Aussagekraft der Ultraschalluntersuchung finden (Art der pathologischen Veränderungen, wie Appendixverdickung, Strukturveränderungen, freie Flüssigkeit). Weiters konnte bei 27 der 101 Patienten eine genauere Erhebung der klinischen Tests, welche zur stationäten Aufnahme wegen des Verdachts auf das Vorliegen einer Appendizitis führten, durchgeführt werden. Die Ergebnisse dieser Erhebung sollen zu bereits vorliegenden Ergebnissen anderer Arbeitsgruppen in Bezug gesetzt werden. In die Studie eingeschlossen wurden 56 weibliche und 45 männliche Patienten mit einen Alter von 4-17 Jahren. Bei 53 von 101 Patienten wurde eine Appendektomie durchgeführt, davon wurden 51 Fälle histologisch bestätigt. Eine laborchemische Untersuchung wurde bei allen Fällen am Aufnahmetag durchgeführt, sowie auch eine Abdomensonographie bei 98 Patienten. Die Ergebnisse zeigten, dass der Ultraschall das beste diagnostische Mittel der von mir erhobenen Tests zur Identifizierung einer Appendizitis ist, jedoch gelingt es nicht immer die Appendix mithilfe der Sonographie darzustellen. In diesen Fällen muss nicht gleich immer eine Computertomographie durchgeführt werden. Auch die Zusammenschau von klinischen und laborchemischen Werten kann für eine richtige Diagnose ausreichen. Das bestätigt auch die niedrige Rate von nicht indizierten Appendektomien von 3,9% in dieser Studienpopulation.

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