Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Wenko, G.
Die endoskopisch transthorakale Sympathektomie (ETS) als Therapie der Hyperhidrosis axillaris / palmaris - eine Langzeitbeobachtung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.77. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Leber Klaus
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Die fokale Hyperhidrosis axillaris und palmaris stellt eine äußerst belastende Situation für die Betroffenen dar. Die Patienten leiden unter Einschränkungen im beruflichen und sozialen Alltag. Neben mannigfaltigen konservativen Therapiemöglichkeiten, deren Wirkung jedoch nie von langer Dauer ist, wird durch die einmalige endoskopische transthorakale Sympathektomie (ETS) eine permanente Lösung für die Patienten angestrebt. Ziel dieser Studie ist es, die durchgeführten Eingriffe an der Universitätsklinik für Neurochirurgie Graz erstmalig strukturiert auszuwerten und einer vergleichenden Literaturanalyse zuzuführen. Methoden Sämtliche Eingriffe im Zeitraum zwischen 1.1.2000 und 5.6.2011 wurden ausgewertet. Die Datenerhebung erfolgte mittels eines an die Patienten verschickten Fragebogens. Zusätzlich wurden die dazugehörigen Krankenakten aufgearbeitet. Hauptzielgrößen: •Subjektive Verbesserung des Beschwerdebildes •Lebensqualität in Alltagssituationen Nebenzielgrößen: •Kompensatorische Hyperhidrosis •Gustatorische Hyperhidrosis •Pneumothorax •Horner Syndrom •Sonstige Auswirkungen •Rezidivrate Ergebnisse Der mittlere Beobachtungszeitraum betrug 60 Monate. Von 70 Patienten, die im definierten Zeitraum operiert wurden, haben 44 einen Fragebogen zurückgeschickt. Davon waren 11 Männer und 32 Frauen (1:3). Bei 92 % (36/39) der Patienten war die Operation ein Erfolg. 96 % (24/25) der Patienten mit HH palmaris und 85 % (29/34) der Patienten mit HH axillaris waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden oder zufrieden. Die Lebensqualität besserte sich durch die ETS signifikant. Bei 55 % (24/44) trat nach dem Eingriff eine kompensatorische Hyperhidrosis auf, hauptsächlich am Rumpf. Für 33 % (8/24) war diese äußerst oder erheblich belastend. Es berichteten 23 % (10/44) von gustatorischer Hyperhidrosis. Wegen eines Restpneumothorax wurden in 9 % (6/64) der Fälle Thoraxsaugdrainagen gelegt, es ist kein Fall von Horner Syndrom aufgetreten. Die Rezidivrate betrug 14 % (6/44). Diskussion In Graz wird die ETS sowohl bei HH palmaris als auch bei HH axillaris in den Segmenten T2-4 durchgeführt. In der aktuellen Literatur gibt es jedoch Hinweise, dass die Durchtrennung von T2 einen gewichtigen Risikofaktor für eine kompensatorische Hyperhidrosis darstellen könnte. Somit wäre zu überlegen, bei HH palmaris T3-4 und bei HH axillaris T4-5 zu koagulieren. Weiters könnte man erwägen, bis 3 cm lateral des Rippenköpfchens zu kauterisieren, um die sogenannten "alternative neuronal pathways" mit zu erfassen. Dies könnte sich positiv auf die Rezidivrate auswirken.

© Med Uni Graz Impressum