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Rock, H.
Symptome und Verlauf der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in der Steiermark unter besonderer Berücksichtigung morphologischer Veränderungen in der Magnetresonanztomografie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.56.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Fazekas Franz
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Pichler Alexander
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Da die Steiermark ein Endemiegebiet der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist wurde versucht an einer größeren Gruppe von PatientInnen der Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Graz (MUG) das Ausmaß der FSME-bedingten neurologischen Beeinträchtigungen in einer retrospektiven Untersuchung zu erheben. Zusätzlich sollten neben dem Schweregrad der manifestierten Symptome potentielle durch die Infektion bedingte morphologische Veränderungen in der Magnetresonanztomografie (MRT) des Zentralnervensystems (ZNS) der FSME-PatientInnen eruiert werden. Des Weiteren wurde untersucht, welche Faktoren mit dem Schweregrad der neurologischen Beeinträchtigung und der Hospitalisierungsdauer korrelieren. Methoden: Alle PatientInnen, welche in den Jahren 2003 bis 2013 mit einer FSME-Infektion an der Universitätsklinik für Neurologie in Behandlung waren, wurden in die Untersuchung eingeschlossen. Hospitalisierungsdauer, Behandlung auf der Intensivstation und Schweregrad der neurologischen Beeinträchtigung (eingeteilt in mild, moderat, schwer und tödlicher Ausgang) wurden ebenso erhoben wie morphologische Veränderungen in der MRT der PatientInnen. Ergebnisse: 56 FSME-PatientInnen konnten in die Untersuchung eingeschlossen werden. Die Datenanalyse zeigte eine durchschnittliche Hospitalisierungsdauer von 18,04 ±13,1 Tagen. Bei 50% (n=28) der UntersuchungsteilnehmerInnen führte die FSME zu einer milden, bei 39,3% (n=22) zu einer moderaten und bei 8,9% (n=5) zu einer schweren neurologischen Beeinträchtigung. Eine Patientin verstarb aufgrund ihrer FSME-Infektion. PatientInnen mit schwerer neurologischer Beeinträchtigung zeigten ein signifikant höheres Alter zu Erkrankungsbeginn und eine signifikant längere Hospitalisierungsdauer als PatientInnen mit milder Beeinträchtigung. Von 34 (60,7%) UntersuchungsteilnehmerInnen waren MRT-Bilder verfügbar. Vier (11,8%) dieser PatientInnen zeigten morphologische Veränderungen in den Crura cerebri, im Pulvinar thalami, in den Stammganglien oder im Centrum semiovale. Zwischen dem Schweregrad der neurologischen Beeinträchtigung und den MRT-Veränderungen fand sich allerdings kein signifikanter Zusammenhang. Diskussion: Unsere Untersuchung bestätigt den vereinzelt schweren Verlauf der FSME und weist auf mittels MRT detektierbare infektionsspezifische Läsionsmuster hin, die allerdings nur in Einzelfällen auftraten. Ein Zusammenhang zwischen den FSME-spezifischen MRT-Veränderungen und dem Schweregrad der neurologischen Beeinträchtigung wurde nicht gefunden.