Selected Publication:
Ploder, M.
Langzeitverlauf bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. 76
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Lercher Peter
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- Abstract:
- Einleitung: Die koronare Herzkrankheit ist eine der häufigsten Erkrankungen der westlichen Bevölkerung. Sie verläuft kontinuierlich progredient und ist charakterisiert durch atherosklerotische Plaqueablagerungen an den Koronararterien. Obwohl die Mortalität in den letzten Jahren gesenkt werden konnte, ist sie nach wie vor die häufigste Todesursache in Europa. In den letzten Jahren konnte eine Vielzahl an kardiovaskulären Risikofaktoren identifiziert werden. Es sind jedoch wenige Daten zu den neueren Risikofaktoren über einen Langzeitbeobachtungsraum von mehr als 10 Jahren vorhanden.
Methodik: 308 Patienten, die im Jahr 1998 bei Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung (KHK) zur Koronarangiographie an der Universitätsklinik für Kardiologie Graz stationär aufgenommen worden waren, wurden evaluiert. Von diesen 308 Patienten hatten 196 (63.6%) eine KHK. Unter Verwendung der in den Landeskrankenhäusern der Steiermark eingesetzten medizinischen Datenbank MEDOCS wurden die Patienten retrospektiv evaluiert. Als KHK Progression wurde die Notwendigkeit einer erneuten Intervention (PCI oder CABG) definiert. Mortalität und KHK Progression wurden in Beziehung zu den ursprünglich erhobenen Risikofaktoren der KHK gesetzt. Von den 196 Patienten gab es von 74 Patienten (37.8%) rezente Datensätze, 25 (12.8%) waren bereits verstorben, und bei 97 (49.5%) waren keine Daten zu erheben (loss of Follow-up).
Ergebnisse: Das Alter der 74 Patienten im Follow-up betrug 73 ± 8 Jahre, die mittlere Nachbeobachtungsdauer 14.3 Jahre. An kardialer Ursache verstorbene Patienten hatten im Vergleich eine signifikant erniedrigte linksventrikuläre Auswurffraktion (44.7% ± 16.4 vs. 64.2% ± 12.5; p < 0.001) erniedrigtes Interleukin-6 (0.012 pg/ml ± 0,04 vs. 1.701 pg/ml ± 3.96; p = 0.001), sowie erhöhte CMV-IgG Spiegel (250U/l ± 0 vs. 207.4 U/l ± 92.44; p = 0,024). Patienten mit KHK-Progression hatten signifikant erhöhte Triglyceridwerte (246,97 mg/dl ± 220.76 vs. 149.19 mg/dl ±72.45; p = 0.021), Apolipoprotein B Werte (126.42 mg/dl ± 34.48 vs. 109.09 mg/dl ± 27.46; p = 0.029) und erniedrigte Homocystein Spiegel (10.85 µmol/l ± 2.09 vs. 12.22 µmol/l ± 2.78; p = 0.034).
Diskussion: In diesem Patientenkollektiv war eine eingeschränkte Ejektionsfraktion ein Risikofaktor für eine erhöhte kardiovaskuläre Mortalität. Neue KHK Risikofaktoren waren hingegen nicht mit einer KHK Progression bzw. einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität vergesellschaftet.