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Gewählte Publikation:

Reithofer, V.
Der Einfluss von Übergewicht und Adipositas im Blutzuckermanagement von schwangeren Patientinnen mit Diabetes mellitus Typ 1 auf maternale und fetale Komplikationen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Ribitsch Anja
Treiber Gerlies
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Übergewicht und Adipositas sind weltweit am zunehmen und die Rate ist auch bei Typ 1- Diabetes (T1D) am ansteigen. Sowohl Adipositas als auch eine übermäßige Gewichtszunahme während der Schwangerschaft sind mit einem erhöhten Risiko für maternale und fetale Komplikationen verbunden. Eine Kombination von erhöhtem BMI und T1D wirkt sich negativ auf die Stoffwechselkontrolle aus, da es zusätzlich zum absoluten Insulinmangel zur Insulinresistenz kommt. Somit wird die Blutzuckereinstellung vor und während der Schwangerschaft erschwert und geht wahrscheinlich mit einem erhöhten Risiko für maternale und fetale Komplikationen einher. Ziel dieser Arbeit war es den Anteil und den Einfluss von Übergewicht und Adipositas bei Frauen mit T1D in der Schwangerschaft zu evaluieren. Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Datenerhebung von 70 Schwangerschaften mit präexistentem T1D, welche im Zeitraum zwischen 2006- 2014 an der Diabetesambulanz der Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel an der Medizinischen Universität Graz vorstellig wurden, durchgeführt. Ergebnisse: Alle Frauen waren Kaukasierinnen mit einem durchschnittlichen Alter von 32 ± 6 Jahren. Am Beginn der Schwangerschaft wiesen 54% einen erhöhten BMI von =25 kg/m²auf (46% BMI 19-24,9 kg/m², 44% BMI 25-29,9 kg/m², 10% BMI =30 kg/m²). Die maternalen und fetalen Komplikationen unterschieden sich nicht in den BMI-Gruppen, jedoch konnte eine signifikant höhere Rate an Makrosomie und erhöhtem Geburtsgewicht bei höherem BMI festgestellt werden. Die Rate an präexistenten diabetischen Spätkomplikationen und arteriellem Hypertonus war bei übergewichtigen Patientinnen höher. Schlussfolgerung: Übergewicht und Adipositas stellen aufgrund des erhöhten Anteils an Spätkomplikationen und präexistenten Hypertonus verbunden mit dem negativen Einfluss auf die Stoffwechsellage zusätzliche Risikofaktoren für die Schwangerschaft von Patientinnen mit T1D dar. Adipositas führt zu einer zusätzlichen Erschwernis im Blutzuckermanagement von schwangeren Patientinnen mit T1D. Präventive Maßnahmen in der Betreuung von diesen Frauen sowie in der präkonzeptionellen Beratung sind zu empfehlen, um dem wachsenden Adipositastrend entgegenzuwirken.

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