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Gewählte Publikation:

Fritzenwallner, S.
Die Rolle von neural cell adhesion molecule bei Multipler Sklerose
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Khalil Michael
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische neurologische Erkrankung, die durch Inflammation und Neurodegeneration gekennzeichnet ist. Daneben finden Reparaturvorgänge statt, die in unterschiedlichem Ausmaß zu Remyelinisierung führen können. Neural cell adhesion molecule (NCAM) könnte für diesen Prozess eine wichtige Rolle spielen. Bei MS wurden wiederholt reduzierte NCAM-Werte im Liquor nachgewiesen. Rezente Studien weisen außerdem auf eine Dysregulation des Eisenmetabolismus bei MS hin, wobei durch oxidativen Stress Neurodegeneration gefördert werden könnte. Nichts desto trotz sind adäquate Eisenkonzentrationen für Reparaturvorgänge unabdingbar. Zielsetzung: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob sich NCAM im Liquor bei Personen in einem frühen Stadium von MS von Kontrollpersonen mit verschiedenen nichtentzündlichen neurologischen Krankheitsbildern unterscheidet und inwiefern Krankheitsaktivität hierfür eine Rolle spielt. Es wurde bislang nicht untersucht, ob bei MS ein Zusammenhang zwischen NCAM und Eisenmetabolismusmarkern im Kontext klinischer und magnetresonanztomographischer Variablen besteht. Daher wurden mögliche Korrelationen von NCAM mit klinischen Parametern und Routineliquorparametern, mit Parametern der Magnetresonanztomographie (MRT) sowie mit Transferrin im Liquor überprüft. Methoden: NCAM wurde mittels Luminex Testkit in Liquorproben von 69 Personen mit CIS (N=55) oder MS (N=14) in einem frühen Krankheitsstadium bestimmt. Die PatientInnen wurden einer klinischen Untersuchung und einer 3T MRT-Aufnahme unterzogen. Die Liquorproben von 72 Personen mit nichtentzündlichen neurologischen Erkrankungen dienten als Kontrollen. Transferrin im Liquor wurde mittels Nephelometrie bestimmt. Ergebnisse: Im Vergleich zu nicht-aktiver CIS/MS konnten bei aktiver CIS/MS signifikant niedrigere NCAM-Werte nachgewiesen werden (p<0,001). In Abhängigkeit der Krankheitsaktivität konnten signifikante Unterschiede zu unterschiedlichen Kontrollgruppen gezeigt werden (p<0,001). Bei aktivem Krankheitsverlauf korrelierte NCAM mit mehreren Liquor- und Laborparametern, bei nicht-aktivem Krankheitsverlauf mit Transferrin im Liquor (r=0,4, p<0,05). IV Interpretation: Die vorliegende Studie zeigt, dass veränderte NCAM-Werte auch in frühen Phasen von MS vorkommen und stark von der Krankheitsaktivität abhängig sind. Des Weiteren unterliegen auch Korrelationen der NCAM-Werte mit anderen Liquor-, Labor- oder Eisenparametern der Krankheitsaktivität.

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