Gewählte Publikation:
Röthlin, A.
Akne und Aknetherapeutika mit Schwerpunkt auf pharmakologische Aspekte
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Donnerer Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Acne vulgaris ist eine Hauterkrankung mit einer weltweiten Prävalenz von 70 bis 95 % unter den Jugendlichen. Rund 30 % der Betroffenen benötigen eine medikamentöse Behandlung. Bei der Mehrzahl der Patienten erfolgt nach der Pubertät eine spontane Rückbildung. In 2 bis 7 % der Fälle heilen die Läsionen mit Narbenbildung ab. Beobachtet wird eine zunehmende Tendenz postadoleszenter persistierender Akne. Im Rahmen einer Literaturrecherche wurden die pharmakologischen Therapiemöglichkeiten der Akne ausgearbeitet und das Nutzen-Risiko-Verhältnis der einzelnen Arzneimittelgruppen analysiert. Die Behandlung richtet sich nach der Klassifikation und Einteilung der Schweregrade der Akne. Die topische Therapie mit Retinoiden ist bei nichtentzündlichen Akneläsionen indiziert. Benzoylperoxid gilt als Standardmittel bei entzündlichen Akneläsionen. Die Azelainsäure wird bei milden Akneformen und zur Erhaltungstherapie eingesetzt. Topische und systemische Antibiotika sollten aufgrund zunehmender Resistenzentwicklungen nicht als Monotherapeutika eingesetzt werden. Die systemische Therapie ist Akneformen mit Entwicklung zur Narbenbildung vorbehalten. Systemisches Isotretinoin wirkt auf alle vier pathogenetischen Faktoren der Akne und gilt als das am stärksten wirkende Mittel. Neben Isotretinoin werden zur Reduktion der Sebumproduktion hormonelle Kontrazeptiva eingesetzt. Glukokortikoide sind bei der Akne nicht als Standardtherapeutika indiziert. Sie werden bei der Acne fulminans und niedrig dosiert beim adrenalem Hypergonadismus herangezogen. Zink tritt als Aknetherapeutikum in Verwendung bei bekannten Unverträglichkeiten oder bei Vorliegen von Kontraindikationen gegenüber systemischen Therapeutika.