Gewählte Publikation:
Geyer, M.
Mobilisation versus Immobilisation in der Behandlung der tiefen Beinvenenthrombose – eine Literaturrecherche über 15 Jahre (1998-2013) und neue klinische Aspekte
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.55.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Aschauer Manuela
-
Obernosterer Andrea
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziel: Arbeiten zu finden, welche auf das Thema Mobilisation versus Immobilisation in der Behandlung der tiefen Beinvenenthrombose eingehen und anhand dieser Ergebnisse Richtlinien zur Mobilisation und Immobilisation bei Patientinnen und Patienten mit einer tiefen Beinvenenthrombose zu erstellen.
Methoden: Die Literaturrecherche erstreckt sich über 15 Jahre (1998-2013). Die Arbeiten wurden über Datenbanken wie PubMed, UpToDate und Medline gefiltert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden sieben kontrolliert randomisierte Studienprotokolle sowie vier prospektiv randomisierte Protokolle gesichtet und weiters vier Übersichtsarbeiten (Reviewartikel) und eine große Zusammenfassung (Metaanalyse). In neun Studien fand man keinen signifikanten Unterschied beziehungsweise kein vermehrtes Auftreten einer Pulmonalarterienembolie durch Mobilisation. Aber es wurden Patientinnen und Patienten vor Studieneinschluss selektiert. Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren wie einer symptomatischen und massiven Pulmonalarterienembolie, mit großen Thromben und schwangere Patientinnen wurden nicht in die Studie aufgenommen und/ oder in die immobile Gruppe randomisiert.
Diskussion: In keiner Arbeit konnte gezeigt werden, dass durch Immobilisation das Risiko einer Pulmonalarterienembolie minimiert werden kann. Durch Mobilisation konnte auch kein vermehrtes Auftreten einer tiefen Beinvenenthrombose oder ein Thrombuswachstum nachgewiesen werden. Symptome der tiefen Beinvenenthrombose wie Schmerzen und Beinödeme zeigten in der mobilen Gruppe ein deutlich besseres Ergebnis. Richtlinien zur Mobilisation bestehen für Patientinnen und Patienten mit einer komplikationslos verlaufenden Beinvenenthrombose. Für Patientinnen und Patienten mit ausgedehnten Thrombosen in den Beckenbereich sowie vor allem mit symptomatischen Pulmonalarterienembolien scheint nach wie vor ein individuelles Vorgehen erforderlich zu sein.