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Reiter, S.
Milde Hypothermie (33°C) erhöht die Induzierbarkeit von Vorhofflimmern
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Manninger-Wünscher Martin
Scherr Daniel
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Abstract:
Hintergrund: Die milde Hypothermie (32-34°C) ist eine Therapieoption, um nach einer erfolgreichen Reanimation, bei einem Zustand nach Herzstillstand das neurologische Outcome zu verbessern und die Mortalitätsrate zu senken. Sie verringert das Infarktareal und erhöht die Schlagkraft des Herzens, wenn sie vor der Reperfusion angewandt wird und wird derzeit als Therapiewahl bei einem kardiogenen Schock getestet. Die milde Hypothermie führt jedoch auch zu einer Verlängerung der Aktionspotentialdauer der Kardiomyozyten und zu einem intrazellulären Kalium-Shift. Daher testen wir die Hypothese, ob die milde Hypothermie (32-34°C) die Induzierbarkeit von Vorhofflimmern erhöht. Methodik: Im Rahmen unserer Tierversuchsstudie wurden acht gesunde Schweine (67±7kg) anästhesiert und über Schleusen mit einem 4-poligen Stimulatsionskatheter im hohen rechten Atrium, einem Swan-Ganz Katheter in einer Pulmonalarterie und einem 10-poligen Diagnostikkatheter im Koronarsinus versorgt. Die milde Hypothermie (33°C) wurde intravaskulär mit Hilfe eines Kühlgeräts erreicht. Die Messungen wurden bei Normothermie (38°C) und Hypothermie (33°C) durchgeführt. Dabei wurden die absoluten atrialen Refraktärzeiten mit Hilfe von einem Stimulationsprotokoll und die Vorhofflimmerinduzierbarkeit durch Burst-Stimulation, bei unterschiedlichen Thermiestufen verglichen. Ergebnisse: Bei milder Hypothermie war die Induzierbarkeit von Vorhofflimmern signifikant erhöht. (62,5%+/- bei milder Hypothermie im Vergleich zu 25%+/- bei Normothermie, p<0,05) Zusätzlich verlängerten sich die absolute, atriale Refraktärzeit, sowie die QRS-Dauer, die Stim-Q-Zeit, die baseline P-Q-Zeit und die Q-T-Zeit signifikant. Der intraarterielle Kaliumlevel fiel um 0,5mmol/L+/- unter Hypothermie, blieb jedoch in beiden Gruppen im Normalbereich. Zusammenfassung: Unsere gesammelten Daten zeigen, dass die milde Hypothermie trotz einer verlängerten Leitungsgeschwindigkeit, einer erhöhten atrialen Refraktärzeit und unabhängig vom Kalium-Spiegel, den Vorhof anfälliger für Vorhofflimmern macht.

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