Gewählte Publikation:
Prietl-Glößl, M.
Gallensäurewerte bei reifen Neugeborenen mit bakterieller Infektion und Zustand nach Asphyxie in den ersten Lebenstagen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Jahnel Jörg
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- Abstract:
- Hintergrund: Der Zusammenhang zwischen Gesamt-Gallensäure und perinatalen Krankheitsbildern wie bakterielle Infektion oder Asphyxie, sowie deren Auswirkung auf die Zusammensetzung der Gesamt-Gallensäure wurden noch nicht näher untersucht. In dieser Arbeit sollte geklärt werden, welche Gesamt-Gallensäure Werte und ihre Zusammensetzung bei reifen Neugeborenen mit bakterieller Infektion und Asphyxie bestimmt werden können.
Methoden: Im Rahmen von routinemäßigen Blutabnahmen wurden die Gallensäurekonzentrationen mittels "Liquid chromatography-Tandem Massenspektrometrie" (LC-MS) bestimmt. Ausgewertet wurden die konjugierten und unkonjugierten Gallensäuren, sowie die Gesamt-Gallensäure. In die Studie wurden insgesamt 35 Reifgeborene mit diagnostizierter bakterieller Infektion oder Asphyxie eingeschlossen, als Vergleich dienten Werte gesunder Neugeborener.
Ergebnisse: Es konnten Veränderungen der Gesamt-Gallensäure Serumwerte und deren Zusammensetzung bei reifen Neugeborenen mit bakterieller Infektion und Asphyxie festgestellt werden. Sowohl weibliche als auch männliche Kinder mit bakterieller Infektion zeigten, teils signifikant, erhöhte Gesamt-Gallensäure Werte von 10,8 µmol/l (p-Wert = 0,046) und 9,3 µmol/l im Vergleich zur Kontrollgruppe mit einem Wert von 5,3 µmol/l. In der Gruppe der Neugeborenen mit bakterieller Infektion wurde der Großteil der Gesamt-Gallensäure von den Taurin-konjugierten Gallensäuren gebildet. Ansonsten spielten die sekundären Gallensäuren zu diesem Zeitpunkt keine große Rolle, beziehungsweise lagen sogar vermindert vor.
Bei jenen reifen Neugeborenen, welche zur Zeit der Geburt an einer Asphyxie litten, zeigten die männlichen Neugeborenen einen signifikant verminderten Wert der Gesamt-Gallensäure von 3,5 µmol/l (p-Wert = 0,05). Weibliche Neugeborene mit Asphyxie hatten einen annähernd gleichen Gesamt-Gallensäuren Wert von 5,4 µmol/l im Vergleich des Wertes der Kontrollgruppe von 5,3 µmol/l. Sowohl bei den männlichen als auch den weiblichen Neugeborenen kam es bei den Taurin-, und Glycin-konjugierten Gallensäuren zu veränderten Werten.
Schlussfolgerung: Gallensäuren zeigten bei reifen Neugeborenen mit bakterieller Infektion und Zustand nach Asphyxie deutliche Veränderungen ihrer Konzentrationen. Daraus lässt sich schließen, dass diese Erkrankungen Einfluss auf den Gallensäurestoffwechsel der Neugeborenen nehmen können.