Selected Publication:
Forster, A.
Das Ovarialkarzinom im FIGO Stadium II
Operatives Staging und Rezidivmuster
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. 92
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Kolovetsiou-Kreiner Vassiliki
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Petru Edgar
- Altmetrics:
- Abstract:
- Kurzfassung
Hintergrund
Nur etwa 7% der Ovarialkarzinome werden im FIGO Stadium II diagnostiziert. Unsere Fragestellungen bezogen sich auf den Krankheitsverlauf dieses Tumorstadiums, das operative Staging, und das Progressionsverhalten nach stattgehabter Primärtherapie. Besonderes Augenmerk wurde auf ein mögliches Rezidivmuster nach der operativen und zytostatischen Behandlung gelegt.
Methodik
Retrospektiv wurden klinischen Daten von 69 Patientinnen, die wegen eines Ovarialkarzinoms im FIGO Stadium II an der Frauenklinik der MUG zwischen 1979 und 2007 behandelt worden sind, ausgewertet. Alter, Histologie, Differenzierungsgrad, das Vorhandensein von Aszites, Tumormarker (CA125), Metastasierungsmuster, Karnofsky-Indices, operative und zytostatische Therapien sowie eventuelle Rezidive wurden erhoben. Die Ergebnisse wurden mit der bestehenden Literatur verglichen.
Ergebnisse
Der Altersdurchschnitt betrug 56 Jahre. Die operative Behandlung bestand meist aus beidseitiger Adnexektomie, Hysterektomie, Omentektomie +/- systematischer retroperitonealer Lymphadenektomie sowie der Resektion von Metastasen im Becken. 50 Patientinnen erhielten eine adjuvante Platin-haltige Chemotherapie. Bei 17 Patientinnen lagen präoperative CA-125 Bestimmungen vor (Tab.8). Bei 4 Patientinnen war der CA 125-Wert im Normbereich (bis 35 U/ml). Die größte Gruppe stellten die serösen Ovarialkarzinome dar. 2/3 der Karzinome waren niedrig differenziert. 55% der 69 Patientinnen wurden einer Lymphadenektomie unterzogen. 46% wiesen negative und 9% positive Lymphknoten auf. Von den 6 Patientinnen mit Metastasen in den retroperitonealen Lymphknoten lagen in 5 Fällen positive pelvine und bei 2 Patientinnen positive para-aortale Lymphknoten vor. Eine Patientin wies sowohl einen positiven pelvinen als auch einen positiven para-aortalen Lymphknotenbefund auf.
Von den 69 Patientinnen erlitten 13 ein Rezidiv. Als Rezidivlokalisation waren Peritonealmetastasen am häufigsten. 3 Patientinnen erlitten ein Rezidiv im Bereich des Beckens bzw. der Vagina. Fast 50% der Frauen wiesen Fernmetastasen auf (Lunge, n=2; Gehirn, n=2; Leberparenchym, n=1; Mons pubis, n=1).
V
Konklusion
Die Prognose von Patientinnen im Stadium II des Ovarialkarzinoms ist deutlich besser als im Stadium III. Bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom im FIGO Stadium II ist der präoperative Tumormarker CA 125 nicht selten negativ. Fernmetastasen traten am häufigsten auf. Seltener waren Metastasen in der Peritonealhöhle und im Becken. Allerdings sind aufgrund der kleinen Fallzahl keine konklusiven Aussagen möglich. Insgesamt unterschieden sich die Rezidivlokalisationen im Stadium II nicht wesentlich von jenen in der Literatur beschriebenen im Stadium I und III. Patientinnen mit negativem Lymphknotenstatus weisen eine günstige Überlebensrate auf.