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Gewählte Publikation:

Münch, H.
Klinische Evaluation der orofazialen Funktionen bei PatientInnen mit Anorexia Nervosa beziehungsweise PatientInnen in kieferorthopädischer Behandlung
Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft; Humanmedizin; [ Dissertation ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Dunitz-Scheer Marguerite
Scheer Peter
Wendl Brigitte
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Orofaziale Funktionen erscheinen in der Beobachtung von Patien-tInnen mit dem Krankheitsbild Anorexia Nervosa aus logopädischer Sicht mitunter auffällig. Ziel: Ziel dieser Pilotstudie ist die Untersuchung der orofazialen Funktionen bei PatientInnen mit Anorexia Nervosa und bei PatientInnen in kieferorthopädischer Behandlung mit Verdacht auf eine orofaziale Dysfunktion. Methode: Es handelt sich um eine klinische Untersuchung der orofazialen Funktionen an 38 PatientInnen mit dem diagnostizierten Krankheitsbild Anorexia Nervosa und 41 PatientInnen mit Verdacht auf eine orofaziale Dysfunktion. Die Untersuchung der beiden Inanspruchnahmegruppen erfolgt mittels Anamnesebogen und dem zu Forschungszwecken zusammengestellten, nicht standardisierten, Diagnostikmaterial OFD_01. Die statistische Auswertung der Ergebnisse erfolgte mittels SPSS Version 15.0. Allen statistischen Testverfahren wurde ein Signifikanzlevel von 5% zugrunde gelegt. Ergebnisse: Signifikante Unterschiede zwischen den PatientInnengruppen wur-den bezüglich des Stimmklangs (p=0.024), der Geschmackserkennung „süß“ (p=0.049), der Artikulation (p=0.001), der Lautbildung (p=0.002) und der Kaube-wegung bei Kaugut „mittel“ (p=0.036) und bei Kaugut „weich“ (p=0.023) festge-stellt. Der Einfluss einer Sonde zeigte sich in Bezug auf den Stimmklang (p=0.04), auf die Tonhaltedauer (p=0.004) signifikant auffällig. Bezüglich der Lippenfunktion, der Ruhelagen, der Morphologie sowie der Diskriminationsfähigkeit und -dauer zeigten sich ebenfalls signifikante Unterschiede zu Ungunsten der PatientInnen mit orofazialen Dysfunktionen. Schlussfolgerung: Auffälligkeiten der orofazialen Funktionen betreffen beide PatientInnengruppen in unterschiedlicher Ausprägung. Aufgrund dessen kann in beiden Inanspruchnahmepopulationen eine logopädische Intervention erforderlich sein. Weitere Forschungen auf diesem Gebiet sind erforderlich.

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