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Gewählte Publikation:

Ivancic, G.
Implantatversorgung nach mikrovaskulärem Gewebetransfer im Kopf-Halsbereich - klassisch prothetische Versorgung in Transplantaten
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Reinbacher Knut
Schultes Günter
Altmetrics:

Abstract:
Einführung und Begründung der Fragestellung: Die mikrovaskulär-gestielte Transplantatversorgung nach ausgedehnten onkologischen Tumoroperationen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich stellt heute noch eine große klinische Herausforderung in der dentalen Rehabilitation dar. Ziel dieser Arbeit war nicht die isolierte Betrachtung des Implantationserfolges, sondern eine Erfassung der vollständigen dentalen Rehabilitation und anschließender prothetischen Versorgung um Kaufunktion, Ästhetik und somit einen wichtigen Teil der Lebensqualität der Patienten über einen möglichst langen Zeitraum wiederherzustellen. Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Studie an der Abteilung für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Graz durchgeführt. Dabei erfolgte eine Erfassung aller Patienten, die in den Jahren 2006 bis 2010 nach einer Tumoroperation im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich mit mikrovaskulären Gewebetransplantaten therapiert, dental mit Zahnimplantaten und anschließend prothetisch versorgt worden sind. Ergebnisse: In den Jahren 2006 bis 2010 wurden 42 Tumorpatienten nach mikrovaskulärer Gewebetransplantation mit Zahnimplantaten dental in einem 12-monatigen „Follow-Up“ mit einer Erfolgsrate von 96,1 %. versorgt. Die durchschnittliche Zeit zwischen Tumoroperation und Implantationszeipunkt betrug 13 Monate, das häufigst verwendete Gewebetransplantat war dabei das mikrovaskulär-gestielte Beckenkammtransplantat. 65,1 % dieser Patienten wurden mit einer Vestibulumplastik als häufigsten prä-prothetisch Eingriff (55 %) behandelt. Über die Hälfte (55,8 %) dieser Patienten konnte anschließend erfolgreich mit einem prothetisch Aufbau versorgt werden. Diskussion und Schlussfolgerung: Über die Hälfte der Patienten können nach erfolgreicher Implantation (Erfolgsraten über 90 %) mit einem prothetischen Aufbau zufriedenstellend versorgt werden, was einer ganzheitlichen dental-prothetische Rehabilitation entspricht. Dies macht jedoch eventuell prä-prothetische Versorgung nötig und es muss um einen komplikationslosen Langzeiterfolg zu gewährleisten auf ein Ausbleiben von periimplamentäre Entzündungen mittels regelrechter Mundhygiene und Compliance des Patienten geachtet werden, da dies die Hauptätiologie für den späten Misserfolg einer dental-prothetische Rehabilitation zu sein scheint.

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