Gewählte Publikation:
Russo, A.
Einfluss von adrenalen Steroidhormonen auf ossäre Zellen am Beispiel des Aldosterons
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Obermayer-Pietsch Barbara
-
Sudy Daniela
- Altmetrics:
- Abstract:
- Klinische Studien dokumentieren eine bedeutende Rolle der Steroidhormone in der Knochenentwicklung und im Knochenstoffwechsel. Aldosteron, ein Steroidhormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird, wird in physiologischen Serumkonzentrationen mit einer gesteigerten Osteoblastenproliferation in Verbindung gebracht. Supraphysiologische Konzentrationen, bspw. aufgrund eines Hyperaldosteronismus, wirken sich klinisch negativ auf den Knochen aus.
Das Ziel unserer Studie ist es, einen direkten molekularbiologischen Zusammenhang zwischen Aldosteron und dem Knochenstoffwechsel zu untersuchen.
Für unsere Versuche wurden humane Osteosarkomzelllinien, MG-63 und U-2 OS, mit unterschiedlichen Aldosteronkonzentrationen behandelt. Die Zellproliferation wurde mittels WST-1 Tests gemessen und die Genexpression relevanter Knochenstoffwechselgene mit qRT-PCR analysiert. Osteocalcin wurde im Zellkulturüberstand mittels Enzyme linked immunosorbent assay (ELISA) gemessen.
Die Zugabe von Aldosteron führte zu einer dosisabhängigen Verminderung der Zellproliferation in U2OS nach 24 h, die bei MG63 nicht zu beobachten war. U2OS und MG63 zeigten eine veränderte Genexpression des Östrogenrezeptors (ESR1). Die Genexpression von Knochenstoffwechselgenen, wie Osteocalcin (BGLAP), Osteoprotegerin (OPG), Osteopontin (OPN) und Osteonektin (SPARC) wurden durch die Zugabe von Aldosteron im Zellkulturversuch nicht signifikant beeinflusst, ebenso nicht die Osteocalcin-Sekretion.
Wir konnten erstmals eine antiproliferative Wirkung von supraphysiologischen Aldosteronkonzentrationen in Knochenzellen zeigen. Eine direkte Wirkung von Aldosteron könnte durch die Beeinflussung des Steroidstoffwechsels auftreten. Andererseits ist dabei aber auch an eine primäre PTH-Wirkung zu denken. Weitere experimentelle Studien sind notwendig, um klinisch relevante Effekte des Aldosterons auf den Knochenstoffwechsel zu detektieren.