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Selected Publication:

Kammerhofer, J.
Craniomandibuläre Dysfunktion und Halswirbelsäulenblockierung bei TinnituspatientInnen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. 94 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Schwarzbauer Eva Maria
Walch Christian
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) sowie eine Halswirbelsäulenblockierung stehen im Verdacht in kausalem Zusammenhang mit einem subjektiven Tinnitus zu stehen. Eine diesbezügliche Korrelation wurde bereits mehrfach in der Literatur beschrieben. Angaben zur klinischen Ausprägung, der Beeinflussbarkeit des Tinnitus durch Kiefer- und Halswirbelsäulenbewegungen und zu einer möglichen Modulation durch eine manualmedizinische Behandlung wurden bisher nur unzureichend ermittelt. Methode: In einem Zeitraum von acht Monaten wurden TinnituspatientInnen, welche die Einschlusskriterien erfüllten, mittels eines selbstentwickelten Fragebogens an der HNO-Universitätsklinik Graz über Symptome im craniomandibulären Funktionsapparat sowie nach Störungen der Halswirbelsäule befragt. Additiv wurden im Rahmen der Tonaudiometrie die Tinnitusfrequenz bestimmt und ausgewählte PatientInnen einem Arzt für Manuelle Medizin vorgestellt. Die erhobenen Daten wurden pseudonymisiert in einer Excel-Liste gesammelt und mittels SPSS Statistics ausgewertet. Ergebnisse: 55 TinnituspatientInnen wurden in die Studie eingeschlossen. 40 der 55 PatientInnen (72,7%) führten an, aktuell entweder Schmerzen in der Halswirbelsäule und/oder Schmerzen im Kiefergelenk und/oder ein Knackgeräusch bei Kieferbewegungen wahrzunehmen. 23 von 55 (41,8%) gaben an, ihren Tinnitus mittels Kiefer- oder HWS-Bewegungen beeinflussen zu können. In 15 von 20 Fällen (75%) konnte nach einer manualmedizinischen Behandlung eine Änderung der Tinnitusfrequenz festgestellt werden, vor allem bei PatientInnen mit Symptomen einer CMD oder HWS-Störung. Diskussion: Ein Großteil der TinnituspatientInnen zeigte demnach Symptome einer CMD beziehungsweise einer HWS-Störung und konnte den Tinnitus mit Bewegungen ändern. Ebenso führte eine manualmedizinische Therapie tendenziell zu einer Änderung der Tinnitusfrequenz. Diese Ergebnisse lassen auf einen positiven Zusammenhang zwischen Tinnitus und einer CMD beziehungsweise einer funktionellen HWS-Störung schließen.

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