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Gewählte Publikation:

Pietsch, M.
Ergebnisse bei Hüft- und Knie-Gelenksersatz bei PatientInnen nach solider Organtransplantation im Vergleich zu nicht Transplantierten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. 71 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Leithner Andreas
Materna Wilfried
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Aufgrund der Fortschritte im Bereich der Organtransplantation und der immunsuppressiven Therapie verlängert sich das Überleben von organtransplantierten Menschen stetig. Arthrotische Gelenksveränderungen an Hüfte und Knie, bedingt durch das höhere Alter schränken Mobilität und gesundheitsbezogene Lebensqualität dieser Personen ein. Gelenksersatz ist die Therapie der Wahl um Arthrosen im fortgeschrittenen Stadium zu behandeln. Die von den transplantierten Personen benötigte Immunsuppression kann Osteonekrosen verursachen und das Infektionsrisiko und die Komplikationsraten erhöhen. Ziel der Diplomarbeit war es die Ergebnisse und Komplikationsraten bei Hüft- und Kniegelenksersatz nach solider Organtransplantation an der Universitäts-Klinik Graz zu analysieren, und mit den Ergebnissen von nicht Transplantierten zu vergleichen. Patienten und Methoden: In einer retrospektiven klinischen Studie wurden die Ergebnisse bei Hüft- und Kniegelenkersatz beurteilt. Es wurden zwei Gruppen mit insgesamt 30 Gelenkersatz-Operationen miteinander verglichen. In der ersten Gruppe nach solider Organtransplantation (12 Personen/15 Gelenke) in der zweiten Gruppe ohne Organtransplantation (13 Personen/15 Gelenke). Die Kontroll-Personen waren gematcht bezüglich, Zeitpunkt des Gelenkersatzes, Gelenk, Geschlecht und Alter. Die Hauptzielgröße war das Implantat-Versagen. Die Personen wurden in der Studie radiologisch und klinisch untersucht und abschließend befragt. Die Ergebnisse wurden mithilfe des Harris-Hip-Scores und oder des Knee-Society-Scores beurteilt. Ergebnisse: Das durchschnittliche Follow-Up betrug in der Transplant-Gruppe 58.6 Monate bzw. 63.7 Monate in der Kontroll-Gruppe. Implantat-Versagen trat ausschließlich bei Hüft-Totalendoprothesen auf insgesamt in 6.7% der Fälle. Es trat ein Fall von septischem Implantatversagen in der Transplant-Gruppe auf, bedingt durch einen Prothesenfrühinfekt. Ein weiterer Fall von Implantatversagen trat in der Kontrollgruppe auf, dieser war aseptisch. Komplikationen traten in 23% der Fälle auf. Der Mittelwert des Harris Hip Scores betrug in der Transplant-Gruppe 92.6 Punkte und 88.1 Punkte in der Kontroll-Gruppe. Der Mittelwert des Knee-Society-Scores betrug in der Transplant-Gruppe 95.8/91.7 (Schmerz/Funktion) bzw. 84.9/73.6 in der Kontroll-Gruppe. Diskussion: Der Großteil der Patienten berichtete bei der abschließenden Befragung über gute bzw. exzellente Ergebnisse, mit besseren Ergebnissen bei beiden Scores in der Gruppe der Transplantierten. Bezüglich Implantat-Versagen konnte kein Unterschied in den beiden Gruppen festgestellt werden. Abschließend scheint es, dass Hüft- und Kniegelenksersatz sichere Operations-Verfahren sind, und sich für Patienten nach solider Organtransplantation eignen.

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