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Gewählte Publikation:

Peer, G.
Prophylaxe von rezidivierenden Harnwegsinfekten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Dalpiaz Orietta
Trutnovsky Gerda
Altmetrics:

Abstract:
Rezidivierende Harnwegsinfekte, d. h. drei oder mehr Harnwegsinfekte pro Jahr, sind ein häufiges Problem, das Frauen und Männer in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt und zu zahlreichen urologischen und gynäkologischen Arztbesuchen führt. Zur Prophylaxe wird häufig eine Langzeittherapie mit niedrig dosiertem Antibiotika eingesetzt. Dies ist zwar eine effektive, aber aufgrund zunehmender Antibiotikaresistenzbildungen, auch problematische Methode. Daher werden in dieser Diplomarbeit die Wirksamkeit von möglichen Alternativen zur Prophylaxe von Harnwegsinfekten mittels Preiselbeersaft, TCM, L-Methionin, Immuntherapeutika, Lactobazillen, Homöopathie und Akupunktur beleuchtet. Da gerade bei Studien über Akupunktur oft sehr unterschiedliche Designs angewendet werden, wird als Beispiel einer gut geplanten Akupunkturstudie das Studiendesign und der Ablauf anhand der prospektiven Studie "Segmentale Akupunktur zur Prophylaxe von rezidivierenden Harnwegsinfektionen - SARUTI Studie" näher erklärt. In dieser prospektiven, randomisierten Studie soll die Wirkung einer standardisierten Therapie mit Segmentakupunktur mit der derzeitigen Standardtherapie, d. h. Empfehlung für Preiselbeerprodukte, bei rezidivierenden Harnwegsinfekten verglichen werden. Als Methode wurde eine Literaturrecherche durchgeführt, um die Hintergründe zu rezidivierenden Harnwegsinfektionen aufzuzeigen, sowie die Möglichkeiten der Prophylaxe durch Antibiotika und Alternativen anhand von Studien zu belegen. Die Literatursuche zeigt, dass es derzeit noch keine optimale Prophylaxe bei rezidivierenden Harnwegsinfekten gibt, obwohl viele verschiedene Ansätze existieren. Zu den Alternativen gibt es zwar Studien, aber aufgrund der oft sehr kleinen Studienpopulation, uneinheitliche Messmethoden und Grenzen oder hohen Heterogenität ist eine Vergleichbarkeit und Aussage zur Wirksamkeit oft nur unzureichend möglich. Dennoch liefern einzelne Studien gute Hinweise auf die Wirksamkeit der untersuchten Prophylaxemöglichkeit und sollten als Anstoß für größere, prospektive Studien gesehen werden.

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