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Gewählte Publikation:

Leitgeb, C.
Evaluation der Calin-Kriterien, Berlin-Kriterien und ASAS-Kriterien zur Detektion einer axialen Spondyloarthritis oder ankylosierenden Spondylitis
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Hermann Josef
Altmetrics:

Abstract:
Die vorliegende Diplomarbeit evaluierte drei Klassifikationskriterien des entzündlichen Rückenschmerzes und das HLA-B27 Antigen bei Patienten mit noch nicht diagnostisch abgeklärtem chronischem Rückenschmerz hinsichtlich ihrer Wertigkeit in der Diagnostik einer axSpA/AS. Die Diagnostik der frühen Krankheitsstadien der axSpA/AS ist schwierig. Die Nativradiologie ist zumeist negativ, die Differenzierung von anderen Ursachen eines chronischen Rückenschmerzes aber wesentlich. Daher kommt dem entzündlichen Rückenschmerz zur Detektion einer axSpA/AS außerordentliche Bedeutung zu. Unter den 3 in der Praxis verwendeten Klassifikationskriterien für den entzündlichen Rückenschmerz, den Calin-, Berlin- und ASAS-Kriterien, werden die ASAS-Kriterien in der Erfassung radiologisch manifester als auch nicht radiologischer Formen der axSpA/AS in der Literatur bevorzugt. Ergänzend zu den klinischen und radiologischen Veränderungen wird auch der Nachweis des MHC-Klasse I Antigen HLA-B27 zur Diagnosefindung der axSpA/AS herangezogen. Auch in der vorliegenden Untersuchung war der Nachweis des HLA-B27 Antigens mit hoher Sensitivität, Spezifität und Likelihood Ratio (LR) für das Vorliegen einer axSpA/AS assoziiert. Das HLA-B27 Merkmal erwies sich bei Vorliegen eines chronischen Rückenschmerzes unabhängig vom entzündlichen Rückenschmerz als statistisch signifikanter Prädiktor für eine axSpA/AS. Die Calin-Kriterien des entzündlichen Rückenschmerzes erwiesen sich als hoch sensitiv für die Detektion einer axSpA/AS, die geringe Spezifität und fehlende Signifikanz limitiert aber ihren Einsatz in der Praxis. Die ASAS-Kriterien konnten in der vorliegenden Studie aber im Vergleich zu den anderen getesteten Klassifikationskriterien und zu einem HLA-B27 Antigen positivem Befund wegen der niedrigen Sensitivität und Spezifität sowie LR an die Ergebnisse anderer Publikationen nicht anschließen. Unter den Klassifikationskriterien erwiesen sich die Berlin-Kriterien als besonders spezifisch und statistisch signifikant mit einer axSpA/AS assoziiert. Die LR für das Vorliegen einer axSpA/AS war im Vergleich zu den Calin- und ASAS-Kriterien bei den Berlin-Kriterien höher und war zusammen mit dem Nachweis des HLA-B27 Antigens der beste Hinweis auf eine axSpA/AS.

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