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Gewählte Publikation:

Kolesnik, E.
GLP-1 vermittelte Inotropie & Signaltransduktionsmechanismen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Kolesnik Ewald
Betreuer*innen:
von Lewinski Dirk
Wallner Markus
Altmetrics:

Abstract:
Inkretine stellen eine neue Möglichkeit zur Behandlung der weltweit stark verbreiteten Krankheit Typ-2-Diabetes dar. Diese führt über progredient verlaufende Schädigungen des Gefäßsystems zu einer erhöhten Mortalität der Betroffenen. Inkretine vermitteln ihren antidiabetischen Effekt über eine gesteigerte glucoseabhängige Insulinfreisetzung. Zusätzlich üben Inkretine eine Reihe positiver Wirkungen auf das kardiovaskuläre System aus. Die hierbei zugrunde liegenden Mechanismen wurden jedoch noch nicht aufgeklärt, dies gilt insbesondere für humanes Gewebe. Deshalb wurden im Zuge dieser Arbeit elektrisch stimulierte Muskelstreifen (Trabekel) von humanem atrialen und ventrikulären Gewebe mit verschiedenen Inkretinen inkubiert und die darauffolgenden Änderungen der entwickelten systolischen und diastolischen Kraft gemessen. Dabei zeigte sich ein signifikanter dosisabhängiger positiv inotroper Effekt von endogenen (Glucagon-like peptide-1(7-36) Amid), exogenen (Exendin 4) und synthetischen (PF-06446009, PF-06446667) Inkretinen. Interessanterweise konnte dieser Effekt ausschließlich in atrialem, nicht jedoch in ventrikulärem Gewebe beobachtet werden. Die beiden GLP 1 Rezeptor Antagonisten, endogenes Glucagon-like peptide 1(9-36) Amid und exogenes Exendin-3(9-39) Amid, zeigten hingegen auch im Vorhofgewebe keinerlei inotrope Effekte. Dies lässt darauf schließen, dass der GLP-1-Rezeptor als zellmembranständiger Angriffspunkt für Inkretine dient. Weitere Untersuchungen mit Ryanodin, H-89 und Thapsigargin zeigten die Beteiligung von Proteinkinase A und Exchange protein directly activated by cAMP (Epac). Sarco-endoplasmic reticulum calcium ATPase (SERCA) und beta-Arrestine sind möglicherweise auch involviert, es konnten jedoch keine signifikanten Effekte beobachtet werden. Insgesamt stellen Inkretine aufgrund ihres Einflusses auf die kardiale Funktion eine vielversprechende neue Therapieoption von Typ-2-Diabetes dar.

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