Gewählte Publikation:
Amberger, E.
Vollkeramische Sofortversorgung einteiliger Zirkonoxidimplantate bis zu klinischen Ergebnissen nach 4 Jahren
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Jakse Norbert
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Payer Michael
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- Abstract:
- Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist es, anhand einer klinischen Langzeitkontrolle herauszufinden, ob es sich bei Zirkoniumdioxid um eine mögliche Alternative für Reintitan handeln kann. Außerdem soll sowohl das objektive als auch das subjektive Empfinden des Ergebnisses untersucht werden. Aufgrund weniger dokumentierter klinischer Nachuntersuchungsergebnisse über einen längeren Zeitraum, wurde eine ebensolche Kontrolle von Zirkoniumdioxidimplantaten durchgeführt. Es wurde das Implantatsystem whiteSKY der Firma Bredent (Senden, Deutschland) verwendet.
Material: Von ursprünglich 20 PatientInnen konnten 3 die Studienkriterien nicht erfüllen und mussten ausgeschlossen werden. Im Laufe der ersten 3 Monate ging 1 Implantat, aufgrund der erst bei der letzten Umdrehung erreichten Primärstabilität, verloren. Dieses wurde aus der Folgeuntersuchung ausgeschlossen. Von den verbleibenden 16 Implantaten konnten 11 Patientinnen und Patienten für die Kontrolluntersuchung erreicht werden. Davon waren 5 weibliche und 6 männliche Personen, mit einem durchschnittlichen Alter von 52,4 Jahren (30,3a bis 74,4a). Die Nachuntersuchung erfolgte über einen Zeitraum von 48 bis zu 60 Monaten, wobei die durchschnittliche Implantatliegedauer 52,5 Monate (Standardabweichung [SD] ± 3,8) beträgt.
Methoden: Bestimmt wurden der Pink Estethic Score (PES), die beiden parodontalen Indices Bleeding on Probing (BOP) und Plaqueindex (PI) inklusive der Erhebung des Gesamtsondierungsstatus, die Knochenresorptionsrate, die Ausdehnung der keratinisierten Gingiva an der Implantatposition sowie die subjektive Zufriedenheit der ProbandInnen.
Ergebnisse: Die Überlebensrate beträgt 94,1%. Die durchschnittlichen Ergebnisse der letzten Kontrolluntersuchung erreichen für den PES Werte von 10,8 Punkten (SD ± 1,7). Der BOP beträgt 10,5% (SD ± 6,8). Beim PI liegen die Ergebnisse bei 10,1% (SD ± 4,8). Die Knochenresorptionsrate beträgt durchschnittlich 0,57mm (SD ± 0,68). Die keratinisierte Gingiva erreicht Ausmaße von 3,8mm (SD ± 1). Subjektiv sind die PatientInnen sehr zufrieden mit dem Gesamtergebnis und geben an, dass sich ihre Lebensqualität durch die Implantation verbessert hat.
Schlussfolgerung: Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse, stellen die Zirkoniumdioxidimplantate bei diesem PatientInnenkollektiv eine mögliche Alternative zu Titanimplantaten dar. Vor allem die ästhetischen Ergebnisse der Weichgewebsadaptation sind durchaus positiv. Allerdings ist das Kollektiv sehr klein und nicht ausreichend repräsentativ. Des Weiteren sollte bedacht werden, dass die Langzeiterfahrungen mit Titanimplantaten deutlich zahlreicher vorhanden und umfangreicher dokumentiert sind. Daher ist es sinnvoll weitere Untersuchungen für Zirkoniumdioxid anzuschließen.