Gewählte Publikation:
Dostal, E.
Mögliche dentogene Ursachen für das Auftreten von Kieferhöhlen-Mykosen
Eine deskriptive retrospektive Studie an 430 Patienten der klinischen Abteilung für HNO
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Payer Michael
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Tomazic Peter Valentin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zielsetzung:
Fungus Balls sind eine häufige Erkrankung der Nasennebenhöhlen, wobei der Sinus maxillaris am häufigsten betroffen ist. Nachdem die Pathophysiologie der Kieferhöhlen-Mykose ungeklärt ist, war es das Ziel dieser Studie, dentogene Faktoren der Oberkieferzähne von 1-8 jener Patienten, die wegen eines Fungus Ball der Kieferhöhle operativ behandelt wurden zu erheben und mit dem Auftreten eines Fungus Ball in Zusammenhang zu bringen.
Patienten und Methodik:
Alle Patienten die zwischen Jänner 2000 und Dezember 2013 mit der Diagnose einer Kieferhöhlen-Mykose an der klinischen Abteilung für HNO am LKH-Graz vorstellig waren, sind in diese retrospektive Studie aufgenommen worden. Die Patientenakten wurden auf Diagnose, Geschlecht und Alter der Patienten hin gesichtet; Nasennebenhöhlen-CTs wurden auf Kalzifikationen/Opazitäten und dentogene Faktoren der erkrankten sowie der gesunden Seite hin befundet.
Resultate:
Bei 98/102 (96.1%) Patienten wurden 157 dentogene Faktoren auf der Seite des Pilzballes festgestellt. Die kontralaterale, gesunde Seite wies 125 dentogene Faktoren auf. Bei 4/102 (3.9%) Patienten konnten keinerlei dentogene Faktoren oder Kalzifikationen im Nasennebenhöhlen-CT gefunden werden. Das Vorliegen dentogener Faktoren, unabhängig ihrer Anzahl pro Patient, war signifikant assoziiert mit einer Kieferhöhlen-Mykose im Vergleich mit der gesunden Seite. (p=0.024, Chi-Quadrat Test, OR 2.72 [95% CI 1.02-7.23]).
Konklusion:
Unabhängig von deren Art stehen dentogene Faktoren in engem Zusammenhang mit dem Auftreten eines Fungus Ball des Sinus maxillaris; die Anzahl dentogener Faktoren eines einzelnen Patienten beeinflusst die Entwicklung einer Kieferhöhlen-Mykose jedoch nicht signifikant. Implantate fanden sich nur bei 7 Patienten, hier bedarf es weiterer Studien. Patienten mit den Kieferhöhlenboden penetrierenden dentogenen Faktoren, müssen engmaschig kontrolliert sowie über das erhöhtes Risiko einen Fungus Ball zu entwickeln informiert werden.