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Selected Publication:

Schröckenfuchs, M.
Hepcidin als diagnostischer Parameter der Appendizitis im Kindesalter
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Castellani Christoph
Singer Georg
Altmetrics:

Abstract:
EINLEITUNG: Obwohl die akute Appendizitis zu den häufigsten kinderchirurgischen Notfällen zählt, stellt die richtige und rasche Diagnosefindung eine große Herausforderung dar. Neben klinischen Scores und bildgebenden Methoden wurden auch zahlreiche Laborwerte auf ihre diagnostische Wertigkeit untersucht. Hepcidin ist ein antimikrobielles Akutphaseprotein, das sowohl Bestandteil der angeborenen Immunabwehr als auch wichtiger Regulator der Eisenhomöostase ist. Es wurde bereits nachgewiesen, dass die Serumhepcidinkonzentration im Rahmen entzündlicher Prozesse beim Menschen erhöht ist. Ziel dieser Studie war es, die diagnostische Wertigkeit des Serumhepcidinlevels im Rahmen der akuten Appendizitis bei Kindern zu evaluieren. METHODEN: In die Studie eingeschlossen wurden 64 Kinder und Jugendliche. Die Werte der Leukozytenanzahl, des C-reaktiven Proteins (CRP), des Serumeisenspiegels, des Ferritins, des Transferrins und des Hepcidins sowie des Pediatric Appendicitis Scores (PAS) von Patienten mit histologisch verifizierter Appendizitis wurden mit den Werten von Patienten verglichen, die aufgrund abdomineller Schmerzen im rechten Unterbauch stationär aufgenommen wurden, bei denen jedoch keine Appendizitis diagnostiziert werden konnte. Zusätzlich verglichen wir die Werte der Patienten mit perforierter Appendizitis mit jenen von Patienten mit nicht perforierter Appendizitis. ERGEBNISSE: Bei 39 von 64 Patienten wurde eine Appendizitis diagnostiziert und operativ therapiert (Gruppe I), 25 Patienten wurden aufgrund von Schmerzen im rechten Unterbauch stationär aufgenommen und konservativ therapiert (Gruppe II). Neben dem PAS waren lediglich die Serumhepcidinwerte der Gruppe I signifikant höher als jene der Gruppe II (31,3 ± 21,7 ng/ml vs. 20,4 ± 14 ng/ml, p = 0,039). Die Gruppe I wurde nochmals unterteilt in die Gruppe Ia (nicht perforierte Appendizitis, 17 Patienten) und in die Gruppe Ib (perforierte Appendizitis, 22 Patienten) wobei die Gruppe Ib signifikant höhere Serumhepcidinspiegel aufwies als die Gruppe Ia (38,5 ± 17,6 ng/ml vs. 21,6 ± 23,4 ng/ml, p < 0,001). Auch der PAS, die Leukozytenanzahl, das CRP und das Ferritin waren in der Gruppe Ib signifikant erhöht. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigen, dass Hepcidin in der Zukunft möglicherweise eine Rolle in der Diagnostik einer akuten Appendizitis spielen könnte. Es bedarf allerdings weiterführender Studien um ein besseres Verständnis der genauen Rolle sowie der diagnostischen Wertigkeit des Hepcidins zu ermöglichen.

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