Gewählte Publikation:
Blaukovitsch, M.
Die neuesten Erkenntnisse zur Therapie der benignen Prostatahyperplasie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Beubler Eckhard
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Donnerer Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:
Rund 50 % der über 50-jährigen und 90 % der über 90-jährigen Männer weisen eine histologische V eränderung der V orsteherdrüse im Sinne einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) auf. Fast jeder dritte Mann über 50 leidet unter Miktionsproblemen. Primärziel dieser Arbeit ist eine Gegenüberstellung verschiedener pharmakologisch-therapeutischer Ansätze. Weitere etablierte Therapieformen wie die konservative und operative werden in ihren Grundzügen dargestellt.
Methoden:
Die vorliegende Diplomarbeit bezieht ihren Inhalt aus den Meta-Datenbanken PubMed, Europe PubMed Central und der Cochrane Library sowie aus Reviews, Journal-Artikel, Monographien, Guidelines und Fachbüchern.
Ergebnisse:
Fachgesellschaften geben zum aktuellen Zeitpunkt keine allgemeine Empfehlung für den Einsatz von Phytotherapeutika ab. Einzelne Studien zeigen eine signifikante Verbesserung des International Prostate Symptom Score (IPSS) und der maximalen Harnflussrate verglichen mit Placebo für Extrakte aus Brennnesselwurzeln, Kürbissamen und Pollen sowie Phytosterolpräparate. Weiters führen die a1-Blocker Alfuzosin, Doxazosin, Silodosin, Tamsulosin und Terazosin zu einer rasch eintretenden, signifikanten Verminderung der Miktionssymptomatik und Erhöhung der Harnflussrate. Die 5a- Reduktasehemmer Finasterid und Dutasterid führen neben einer signifikanten Verbesserung des IPSS und der Harnflussrate zu einer Reduzierung des Prostatavolumens. Unter dem PDE-5-Hemmer Tadalafil werden signifikante Verbesserungen des IPSS sowie der erektilen Dysfunktion verzeichnet. Die empfohlene Ersttherapie für Patienten mit mittlerer bis schwerer Beschwerdesymptomatik ist eine Kombination aus Dutasterid und Tamsulosin. Die monopolare transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P) stellt den Goldstandard unter den operativen Therapieverfahren dar. Das kontrollierte Zuwarten (Watchful Waiting) eignet sich als Therapiestrategie für Patienten mit milder Symptomatik (IPSS < 8).
Diskussion:
Um den ätiopathogenetischen Entstehungsprozess der BPH endgültig zu verstehen, bedarf es noch weiterer Studien und Forschungsarbeiten.