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Potz, R.
Kieferosteonekrose bei Bisphosphonattherapie - seltene Nebenwirkung oder ernste Gefahr
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Beubler Eckhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- In den letzten Jahren sind die Bisphosphonate in Verruf geraten, da ihnen vielfach die starke Nebenwirkung der Kiefernekrose unter Bisphosphonattherapie nachgesagt wird. Die Arbeit greift dieses aktuelle Thema auf und soll durch das Zusammentragen zahlreicher Studien beim Umgang mit Bisphosphonaten Klarheit schaffen. Es werden zunächst die osteologischen Erkrankungen, Morbus Paget und Osteoporose betrachtet und hier jeweils auf die Therapie mit Bisphosphonaten eingegangen. Anschließend wird der Einsatz der Bisphosphonate in der Onkologie beschrieben. Weiters soll diese Arbeit vor allem bei der Therapie der Osteoporose unterstützend zur Verfügung stehen, denn eine frühzeitige und gute Therapie einer Osteoporose kann einen Großteil an osteoporotischen Frakturen verhindern und so nicht nur die Mortalität, sondern auch die Therapiekosten senken. Hierzu müssen jedoch die Zweifel und die Unsicherheit der Medikation beim Arzt und auch bei den Patienten beseitigt werden. Neuere Bisphosphonate mit einer einmal jährlich applizierten Dosis erhöhen die Compliance der Patienten. Die Arbeit handelt den Einsatz dieser antiresorptiven Substanzen bei osteologischen Erkrankungen ab. Das Zusammenspiel einzelner Fachdisziplinen ist von großer Bedeutung.
1838 wurde der sogenannte „phossy Jaw“ bei Arbeitern in Zundholzfabriken das erste Mal erwähnt. Diese waren bei der Produktion einer hohen Konzentration von Phosphor ausgesetzt, was 1906 zur Herstellung von Zündhölzern verboten wurde. 2002 berichtete R. Marx erneut über das Auftreten eines freiliegenden nicht abheilenden Knochens, nach oder während der Behandlung mit Bisphosphonaten. Bisphosphonate haben eine P-C-P-Bindung, wobei am Kohlenstoff zwei Seitenketten binden, die für eine Vielzahl an Variationen der Bisphosphonate verantwortlich sind. Die Phosphatgruppen bewirken eine spezifische Bindung an Hydroxylapatit. Zahlreiche Studien bestätigen das Risiko einer Bisphosphonat induzierten Kieferosteonekrose, jedoch ist das Risiko, bei bedachter Anwendung und Ausschluss von Risiken vor Behandlungsbeginn, sowie bei laufenden Kontrollen während der Behandlung mit Bisphosphonaten, relativ gering.
Es wird auf die Therapie mit dem monoklonalen Antikörper Denosumab bei Morbus Paget und bei der Osteoporose eingegangen. Die Nebenwirkungen werden aufgezeigt und die Wirkung durch das Heranziehen von Studien erläutert. Da jedoch noch Langzeitdaten fehlen, kann hierüber keine Auskunft gegeben werden.