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Gewählte Publikation:

Zlamal, T.
Erhebung des Hygienestatus von Erste Hilfe-Kursmaterial
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. 45 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Zlamal Thomas
Betreuer*innen:
Grisold Andrea
Leitner-Meyer Eva
Altmetrics:

Abstract:
Richtig angewandte Laienreanimation kann die Überlebenschance bei Eintreten eines plötzlichen Herzstillstandes signifikant erhöhen. Zum Erlernen einer korrekten und effizienten Ausführung stehen unterschiedliche Übungsmaterialien und Kurskonzepte zur Verfügung. In der vorliegenden Arbeit wurden 20 Reanimations-Übungspuppen (Laerdal Resusci® Anne Skillguide/Skillreporter™) hygienisch-mikrobiologisch auf eine Besiedlung mit pathogenen Keimen geprüft um herauszufinden ob das Üben der Wiederbelebungsmaßnahmen Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzdruckmassage im Rahmen eines Erste-Hilfe-Kurses zu etwaigen Kreuzinfektionen führen kann. Hierzu wurden an drei Entnahmestellen (Mund-/Nasenraum, Sternum/Thorax, Lunge) Abstrich-/Abklatschproben genommen um etwaige fakultativ pathogene Keime (S. aureus, Enterobakterien) zu detektieren. Es konnten an 49 von 60 Proben neun unterschiedliche Keime nachgewiesen werden, die alle der Normalflora des menschlichen Mund-/Rachenbereichs und der Haut zuzuordnen waren. Im Mund-/Nasenbereich ließen sich insgesamt acht Keime nachweisen am häufigsten Micrococcus luteus. Im Bereich Sternum/Thorax umfasste das nachgewiesene Keimspektrum fünf unterschiedliche Keime wobei der Brustkorb aller Testobjekte mit aeroben Sporenbildnern besiedelt war. In der überwiegenden Zahl der untersuchten Proben des Brustkorbs fanden sich weiters Micrococcus luteus und Koagulase-negative Staphylokokken (jeweils 18 von 20 bzw. 16 von 20 Proben). In den untersuchten Abklatschproben der aufgeschnittenen Lunge konnten sieben Keime nachgewiesen werden, am häufigsten vertreten Micrococcus luteus sowie aerobe Sporenbildner. Vier der getesteten Laerdal Resusci® Anne Skillguide/Skillreporter™ waren sowohl im Mund-/Nasenbereich als auch innerhalb der Lunge steril. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass – zumindest bei den vorliegenden getesteten Objekten – eine Infektionsangst der Erste-Hilfe-KursteilnehmerInnen bei adäquatem Umgang mit den Kursmaterialien unbegründet ist, da die detektierten Erreger ausschließlich apathogene Keime der physiologischen Rachen- und Hautflora des Menschen darstellen.

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