Gewählte Publikation:
Jud, P.
Therapeutische Optionen zur Reduktion von Advanced Glycation End Products bei Patienten mit Diabetes mellitus
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.139.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
-
Jud Philipp
- Betreuer*innen:
-
Sourij Harald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Advanced glycation end products (AGEs) sind Makromoleküle, die in verschiedenen Geweben und Organen abgelagert werden und mit dem Rezeptor für AGEs (RAGE) interagieren können. Sie spielen in der Pathogenese des Diabetes mellitus eine wichtige Rolle und sind für die Entwicklung von vielen diabetischen Komplikationen und anderen Erkrankungen, wie dem Morbus Alzheimer, mitentscheidend. Daher wurden in letzter Zeit diverse therapeutische Ansätze entwickelt, um die AGE-Vernetzungen aufzubrechen, die Bildung der AGEs zu inhibieren oder die RAGE-Interaktion zu blockieren. Diese Ansätze reichen von AGE-Cross-link Breaker und AGE-Inhibitoren, über RAGE-Antagonisten bis hin zu natürlichen therapeutischen Ansätzen aus der Ernährung und Phytotherapie. Medikamente, die bereits die klinische Zulassung erhalten haben und in der antidiabetischen Therapie eingesetzt werden, wie Antihypertensiva, Statine oder orale Antidiabetika, scheinen ebenfalls einen AGE-inhibierenden und RAGE-antagonisierenden Effekt zu besitzen.
Diese Literaturrecherche fasst die möglichen therapeutischen Optionen gegen AGEs zusammen und betrachtet diese Optionen kritisch. Die Ergebnisse jener therapeutischen Optionen beruhen zumeist auf in vitro- und in vivo-Studien am Tiermodell und waren durchaus überzeugend. Allerdings wurden jene Resultate in klinischen Studien am Menschen kaum wiedergegeben und sind weiterhin inkonklusiv. Nach der momentanen Datenlage kann man somit nicht behaupten, dass diese neu entwickelten Wirkstoffe und die natürlichen therapeutischen Ansätze gegen die AGEs effektiv in der Behandlung von diabetischen Komplikationen seien.