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Kittl, S.
Kiefergelenksarthralgie - Geschlechtsspezifische Therapiekonzepte
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.65.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Feichtinger Matthias
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Reinbacher Knut
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Durch permanente Bewegung ist das Kiefergelenk Abnützungserscheinungen ausgesetzt. Obwohl ca. 20 % der Bevölkerung von craniomandibulärer Dysfunktion betroffen sind, wird diese nicht als „Volkskrankheit“ wahrgenommen. Ziel dieser Arbeit ist eine nähere Betrachtung des Patientenkollektivs der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Graz. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Geschlechterdominanz sowie geschlechtsspezifische Merkmale und Ursachen gelegt. Ferner soll auf die therapeutischen Ansätze, im speziellen die konservative Therapiemethode mittels Schiene, näher eingegangen werden.
Material und Methoden
Von insgesamt 461 PatientInnen, die sich wegen Kiefergelenksarthralgien in den Jahren 2003 bis 2012 am Universitätsklinikum Graz in Behandlung begaben, wurden 64 PatientInnen an der Klinischen Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie therapiert. Von diesen 64 PatientInnen wurden die Patientenakten untereinander verglichen. Schwerpunkt setzte man dabei auf Alter, Geschlecht, Beruf, Ursache, eventuelle Vorbehandlungen, Grund des ersten Ambulanzbesuchs, Begleiterkrankungen, Voroperationen und die eigentliche konservative Behandlung mittels Schiene. 19 PatientInnen wurde, wegen mangelnder Daten, ein Fragebogen zugesandt.
Ergebnisse
Es liegt eine klare Dominanz des weiblichen Geschlechts vor. Das Alter der Erstmanifestation beträgt im Durchschnitt 41,4 Jahre, wobei sich die Altersspanne zwischen 17 und 73 Jahren bewegt. Bei den Ursachen findet sich eine beträchtliche Häufung bei PatientInnen, die bereits ein Trauma erlitten haben.
21 % (13 PatientInnen) wurden extern vorbehandelt. 54 % (33 PatientInnen) wurden wegen beidseitiger Kiefergelenkschmerzen vorstellig. Innerhalb der ersten vier Behandlungswochen empfanden die meisten PatientInnen eine Besserung der Beschwerdesymptomatik. Die Qualität der Genesung wurde von einer Vielzahl als „deutliche Besserung“ beschrieben.
Diskussion
Wie in der allgemeinen Literatur zu finden konnte eine Geschlechterdominanz des weiblichen Geschlechts verifiziert werden. Auch das Alter der Erstmanifestation stimmt mit dem der Literatur überein. Die Schienentherapie als konservativer Therapieansatz zeigt relativ schnell Effekt und auch das Outcome der Behandlungsmethode war positiv, denn mehr als die Hälfte des Patientenkollektivs erfuhr durch die konservative Therapiemethode eine deutliche bzw. leichte Besserung oder war sogar beschwerdefrei. Um den Langzeiterfolg der Schienentherapie zu überprüfen, wären jedoch weitere Studien notwendig.