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Selected Publication:

Steyer, G.
Parodontale Mundgesundheit bei TAVI- und sAVR-Patienten. Optimierung interdisziplinärer Zusammenarbeit
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2015. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Wimmer Gernot
Altmetrics:

Abstract:
In der vorliegenden Arbeit wurde die parodontale Mundgesundheit von PatientInnen mit Aortenklappenstenose, welche in den Jahren 2011 - 2013 an der Medizinischen Universität Graz behandelt wurden, retrospektiv untersucht, da parodontale Erkrankungen mit Herzerkrankungen assoziiert werden. Die PatientInnen wurden nach ihren unterschiedlichen Behandlungsvarianten der Aortenklappenstenose, nämlich des offenen chirurgischen Eingriffs (sAVR) und des minimalinvasiven Eingriffs (TAVI) in zwei Gruppen unterteilt. Von insgesamt 86 Patienten der letzten drei Jahre wurden standardisierte Röntgenbilder (OPG) ausgewertet, die an der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde gemacht wurden. Die parodontale Mundgesundheit wurde definiert als interproximale Knochenhöhe am Zahn (als Maß einer parodontalen Destruktion) und der Zahnanzahl. Die Messung der Knochenhöhe erfolgte mit dem üblichen Messwerkzeug „Shei-Ruler“ auf Ausdrucken der digitalen Röntgenbilder. Die verifizierten Messwerte beider Gruppen wurden miteinander verglichen. Inoperable- und Hochrisikopatienten werden dem Eingriff mittels TAVI zugeführt. Diese sind im Vergleich zu den sAVR-Patienten wesentlich älter und zeigen auch eine geringere Anzahl der Restzähne, jedoch weisen diese noch verbliebenen Zähne ein höheres Knochenniveau auf. Auch gibt es innerhalb der PatientInnen weniger Schwankung des Knochenniveaus in der TAVI-Gruppe als in der sAVR-Gruppe. In beiden Gruppen sind die Frontzähne häufiger vorhanden als die Zähne des Seitenzahnbereiches, am häufigsten erhalten sind die Zähne der Unterkieferfront. Ebenfalls gleich in beiden Gruppen ist, dass rund einer von fünf Patienten zahnlos ist. Während der Risikofaktor BMI in beiden Gruppen jeweils ähnlich verteilt ist, kommt der zweite erhobene Risikofaktor Rauchen ausschließlich in der Gruppe der sAVR-PatientInnen vor. Die Zeit zwischen dem jeweiligen Eingriff und der Röntgenaufnahme variiert in beiden Gruppen sehr stark. Im Vergleich ist jedoch die Zeitspanne der TAVI-Gruppe im Mittel deutlich höher. Von etwa ¾ der sAVR-PatientInnen wurde das Röntgenbild erst innerhalb eines Monats vor dem Eingriff gemacht. Um PatientInnen eine optimale und umfassende Behandlung zukommen zu lassen, sollte zeitlich ausreichend vor den Eingriffen (bei beiden Therapieoptionen) eine standardisierte Erhebung und Sanierung der oralen Gesundheit als interdisziplinäre Maßnahme vor dem Eingriff erfolgen. Weitere Studien mit größeren PatientInnenzahlen und klinischen Diagnostiken sind nötig, um etwaige Dissoziationen weiter zu untersuchen.

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