Gewählte Publikation:
Potz, C.
Zusammenhang zwischen Kalziumausscheidung im 24 Stunden-Harn und Blutdruck
Humanmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2015. pp.62.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Pilz Stefan
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- Hintergrund: Die arterielle Hypertonie ist sehr häufig und wurde als entscheidender Risikofaktor für Morbidität und Mortalität identifiziert. Trotz intensiver Forschung ist die Pathogenese der arteriellen Hypertonie in vielen Bereichen noch unklar und die Therapie bei vielen PatientInnen insuffizient. In diesem Kontext ist es wichtig zu erwähnen, dass epidemiologische Daten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Harnkalziumausscheidung und Blutdruck hinweisen. Bisherige Studien zu diesem Thema waren jedoch meistens dadurch limitiert, dass man Daten des Mittelstrahlharns und einer ambulanten Blutdruckmessung verwendet hat. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde daher bei hypertensiven PatientInnen untersucht ob es einen Zusammenhang zwischen den Werten einer 24 Stunden Blutdruckmessung und einer 24 Stunden-Harn Kalziumausscheidung gibt.
Methoden: Es wurden PatientInnen mit arteriellem Hypertonus in die Studie eingeschlossen, bei welchen als hochvalide Methoden der Blutdruckmessung und Harnkalziumausscheidung eine 24 Stunden Blutdruckmessung und eine 24 Stunden-Harnsammlung durchgeführt wurden. Die PatientInnen wurden im Rahmen der „Steirischen Bluthochdruckstudie“ an der Ambulanz für Endokrinologie und Stoffwechsel, der Medizinischen Universität Graz in den Jahren 2011 bis 2014 untersucht.
Ergebnisse: An der Studie nahmen insgesamt 240 PatientInnen teil (55% Frauen, Altersmittelwert 62,4 Jahre). Der mittlere 24 Stunden systolische und diastolische Blutdruck lag bei 127± 12mmHg beziehungsweise bei 77±8mmHg. Es zeigte sich kein Zusammenhang zwischen der Harnkalziumausscheidung und dem 24 Stunden systolischen Blutdruck (Pearson-Korrelationskoeffizient r=.086; p=.185). Es wurde jedoch ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Kalziumausscheidung und dem 24 Stunden diastolischen Blutdruck festgestellt (r=.306; p<.001).
Resümee: In dieser Querschnittstudie konnten wir einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Harnkalziumausscheidung und einem erhöhten 24 Stunden diastolischen Blutdruck feststellen. Diese Daten weisen auf eine mögliche Rolle einer veränderten Kalzium Homöostase bei der Pathogenese des arteriellen Bluthochdrucks hin.