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Schachinger, V.
Mechanische Thrombektomie bei aktuen intrakraniellen Gefäßverschlüssen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2015. pp. 70 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Deutschmann Hannes
Gattringer Thomas
Niederkorn Kurt
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Die intravenöse Thrombolyse mit rt-PA ist bis dato die einzige evidenzbasierte Therapie beim akuten ischämischen Schlaganfall. Die mechanische Thrombektomie stellt insbesondere bei intrakraniellen Verschlüssen großer Gefäße und beim Vorliegen einer Kontraindikation zur Lysetherapie eine vermehrt im klinischen Alltag eingesetzte Alternativtherapie dar. Aber ihre Effektivität und Sicherheit ist nach wie vor wissenschaftlich nicht belegt, weshalb eine stetige Qualitätskontrolle der Therapie nötig ist. Diese Arbeit überprüft die Qualität aller am LKH Graz durchgeführten mechanischen Thrombektomien im Zeitraum von 2011 bis 2014 anhand des neurologischen Outcomes von 145 behandelten Patienten. Methoden: Retrospektiv wurden 145 Patienten, welche mittels mechanischer Thrombektomie nach stattgehabtem schweren ischämischen Schlaganfall (Verschluss eines großen hirnversorgenden Gefäßes) im Zeitraum von 2011 bis 2014 am LKH Graz therapiert wurden, untersucht. Die Daten wurden in einer neu erstellten Datenbank (ARCHIMED System) erfasst und deskriptiv sowie explorativ statistisch ausgewertet. Das Hauptaugenmerk lag dabei am neurologischen Outcome der Patienten, gemessen an der „modifizierten Rankin Skala“ (mRS) nach 3 Monaten. Ergebnisse: Es wurden 145 Patienten (60 weiblich, 85 männlich) untersucht. Das mediane Alter lag bei 66 Jahren (Mindestalter 23, Maximalalter 85). Der Schlaganfallschweregrad wurde anhand der „National Institutes of Health Stroke Scale“ (NIH-SS) bemessen, wobei der mediane Wert bei Aufnahme 15 betrug (Minimalwert 3, Maximalwert 34). 81% (118/145) der Patienten hatten einen Verschluss in der vorderen Zirkulation, 19% (27/145) in der hinteren Zirkulation. Der Grad des Blutflusses wurde anhand der „Thrombolysis in cerebral infarction“ (TICI) Skala bewertet, wobei Grad 2b-3 als erfolgreiche Rekanalisation gewertet wurde. Diese wurde bei 84,8% (123/145) der Patienten erreicht. Von den 142 Patienten mit verfügbaren Follow-Up Untersuchungen überlebten 108 (74,5%). 46,5% (66/142) hatten ein gutes (mRS≤2), 29,6% (42/142) ein schlechtes funktionelles neurologisches Outcome (mRS 3-5) und 23,9% (34/142) der Patienten sind verstorben (mRS 6). Ein höheres Alter stand in statistisch signifikantem Zusammenhang mit einem schlechteren neurologischen Outcome. Es zeigte sich ein statistisch nicht-signifikanter Trend, dass während der Regeldienstzeit behandelte Patienten ein besseres neurologisches Outcome erreichten, als jene, die in der Journalzeit behandelt wurden. Konklusion: Diese Studie bestätigt, dass die mechanische Thrombektomie bei Verschlüssen großer intrakranieller Gefäße sicher und effektiv anwendbar ist. Ein höheres Alter gilt als negativer Prädiktor für ein gutes klinisches Outcome.

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