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Selected Publication:

Parzer, S.
Remodelling konservativ therapierter thorakolumbaler Kompressionsfrakturen im Kindes- und Jugendalter
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2015. pp. 107 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Eberl Robert
Singer Georg
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Typ A Kompressionsfrakturen der thorakolumbalen Wirbelsäule sind seltene Verletzungen im Kindes- und Jugendalter. Die meisten stabilen thorakolumbalen Kompressionsfrakturen können konservativ behandelt werden. Ob es im weiteren Verlauf aber zu einem Remodelling kommt, ist nicht genau geklärt. Es ist auch nicht gesichert, ob eine Miedertherapie einen Einfluss auf das Remodellierungspotential hat. Methoden: Es wurden die Daten im Zeitraum von 2000 bis 2011 konservativ therapierter Patienten mit einer thorakolumbalen Typ A Kompressionsfraktur retrospektiv analysiert. Die Patienten wurden zu einer Follow-up Untersuchung mit radiologischer und klinisch körperlicher Untersuchung und zur Evaluierung mittels dreier Scores (VAS, ODI, SF-36) eingeladen. Der sagittale Index (SI) wurde zu drei Zeitpunkten (Unfall, letzte radiologische Kontrolle, Follow-up) bestimmt und miteinander verglichen. Ergebnisse: 72 Patienten ohne neurologische Defizite wurden aufgrund einer thorakolumbalen Kompressionsfraktur konservativ behandelt. 49% weibliche und 51% männliche Patienten hatten ein mittleres Alter von 12,0 Jahren (Spannweite 1,8-18,3 Jahre). Die Unfallursachen waren Freizeit-, Spiel- und Sportunfälle (64%), Stürze aus > 1,5 m Höhe (18%), Verkehrsunfälle (11%) und Stürze < 1,5 m Höhe (7%). Insgesamt waren 133 Wirbel frakturiert. Die mediane Frakturanzahl lag bei 2 (Spannweite 1-6 Kompressionsfrakturen). Bei 74% war nur die BWS, bei 18% nur die LWS und bei 8% eine Kombination von BWS und LWS frakturiert. Der mittlere SI zum Zeitpunkt des Unfalls lag bei 0,76 (Spannweite 0,45-0,94). 34 Patienten (47%) wurden nach einer mittleren Zeitspanne von 95,2 Monaten (Spannweite 29-158 Monate) nach dem Unfall in die Follow-up Untersuchung inkludiert. 53% der Follow-up Teilnehmer klagten über Rückenschmerzen. Der mittlere SI der Follow-up Untersuchung war im Vergleich zum SI des Unfalls und der letzten radiologischen Kontrolle signifikant höher (0,92 (Spannweite 0,74-1)). Unabhängig von einer Miedertherapie und abhängig vom Alter kam es zu einem signifikanten Remodelling. Schlussfolgerung: Kinder und Jugendliche mit konservativ therapierten Kompressionsfrakturen der thorakolumbalen Wirbelsäule zeigen ein signifikantes Remodellierungspotential unabhängig von einer Miedertherapie, aber abhängig vom Alter. Es zeigte sich aber auch, dass mehr als die Hälfte der Patienten im weiteren Verlauf an Schmerzen und Beschwerden leidet.

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