Gewählte Publikation:
Gstöttenmayr, M.
Assoziierte Autoimmunerkrankungen bei Juveniler Idiopathischer Arthritis - Ist ein Screening indiziert?
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Jahnel Jörg
-
Muntean Eugen
-
Skrabl-Baumgartner Andrea
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Bei Kindern und Jugendlichen mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) wird ein vermehrtes Auftreten von weiteren Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis und Zöliakie beobachtet. Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz für Autoimmunthyreoiditis und Zöliakie bei unserer Kohorte von JIA PatientInnen zu ermitteln, um daraus die Notwendigkeit eines routinemäßigen Screenings auf diese Erkrankungen zu prüfen.
Methodik: JIA-PatientInnen (n=72; ♀:53; ♂:19), welche zwischen 2005 und 2012 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz behandelt wurden, wurden retrospektiv auf das Vorliegen von pathologischen Schilddrüsenwerten bzw. Schilddrüsenantikörpern und/oder Zöliakie-Markern untersucht.
Ergebnisse: Bei 57 PatientInnen (♀:44; ♂:13) lagen Ergebnisse von untersuchten Schilddrüsenhormonen (TSH, fT3 und fT4) und Schilddrüsenautoantikörper (TPO, TSH-Rezeptor und Thyreoglobulin) vor. Bei 6 von 57 untersuchten JIA-PatientInnen (11%) wurden zumindest einmalig erhöhte TSH-Werte beobachtet, wobei die restlichen Schilddrüsenparameter (fT3 und fT4) im Normbereich lagen, weswegen diese Gruppe als „latente Hypothyreose“ klassifiziert wurde. Bei 4 dieser PatientInnen (7%) wurden erhöhte Schilddrüsenantikörper festgestellt. Zwei Patientinnen (3,5%) entwickelten eine Hashimoto-Thyreoiditis, bei den anderen beiden PatientInnen normalisierten sich die Werte bei Kontrolle. Im Rahmen des Screenings auf Zöliakie bei 55 JIA-PatientInnen (♀:43; ♂:12) konnten keine positiven Gewebstransglutaminase-Antikörper Befunde erhoben werden.
Schlussfolgerung: Im Gegensatz zur Hashimoto Thyreoiditis und Zöliakie zeigt sich bei der latenten Hypothyreose gegenüber der pädiatrischen Vergleichsbevölkerung eine erhöhte Prävalenz (5-fach erhöhtes Risiko). Ein Screening der Schilddrüsenwerte ist daher sinnvoll. Aufgrund der kleinen Anzahl an PatientInnen in dieser Studie, kann zur Rechtfertigung eines regelmäßigen Screenings der HT und Zöliakie keine Aussage getroffen werden.