Selected Publication:
Kogler, B.
Innenkontamination von zahnärztlichen Übertragungsinstrumenten vor und nach
der Behandlung
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2015. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Reinthaler Franz
- Altmetrics:
- Abstract:
- Der zahnärztliche Arbeitsplatz birgt durch den steten Kontakt mit Körpersekreten wie Blut und Speichel eine hohe Infektionsgefahr. Dabei gelten zahnärztliche Übertragungsinstrumente, bedingt durch ihren Aufbau als Hohlkörper, nach wie vor als einer der größten Schwachpunkte der Hygienekette, da die hochtourige Rotation der Aufsätze zum Einsaugen von infektiösem Material aus der Mundhöhle des Patienten führt. Ziel dieser Studie war es zu klären, in welchem Ausmaß zahnärztliche Übertragungsinstrumente nach der Verwendung im niedergelassenen Praxisbetrieb an den Innenflächen bzw. im Spraykanal verunreinigt werden.
Es erfolgte die Entnahme von Spraywasserproben in sieben Ordinationen niedergelassener Zahnärzte und Zahnärztinnen jeweils vor Behandlungsbeginn aus einem aufbereiteten Übertragungsinstrument und direkt nach der Verwendung desselben Instruments. Zusätzlich wurde an zwei Tagen in zwei Ordinationen ein Verlaufsprotokoll von drei hintereinander folgenden Behandlungen mit ein und demselben Instrument erstellt. Auch hier wurden die Proben vor und nach den Behandlungen entnommen. Die Auswertung aller Spraywasserproben wurde mittels BCA-Assay und photometrischer Messung durchgeführt und die Proteinkonzentration an Hand einer Standardkurve berechnet.
Bei 91,2 % der insgesamt 398 gewonnenen Proben konnte eine Proteinkonzentration berechnet werden. 96,4 % der nach einer Behandlung entnommenen Spraywasserproben zeigten eine Veränderung der Proteinkonzentration im Bezug zum Ausgangswert. Davon wurde bei 68,4 % ein Anstieg und bei 27,9 % ein Abfall der Konzentration gemessen. 79,8 % der Proben aus frisch aufbereiteten Instrumenten enthielten messbare Proteinkonzentrationen.
Fazit dieser Untersuchung ist, dass es im Praxisalltag zu Verunreinigungen der Innenflächen und Spraykanäle von gebrauchten Übertragungsinstrumenten kommt und dass die Übertragung von Krankheitserregern durch das Wiederausspülen des kontaminierten Spülwassers möglich ist. Desweiteren lässt sich feststellen, dass bei der alleinigen Aufbereitung durch maschinelle Reinigung Verunreinigungen bestehen bleiben, sodass eine anschließende maschinelle Desinfektion dringend erforderlich ist.