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Rodler, C.
Intraarterielle Messung der Thrombozytenfunktion nach endovaskulärer Rekanalisation und möglicher Zusammenhang mit der Entwicklung einer Reobstruktion
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 67
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Belaj Klara
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Brodmann Marianne
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund
Nach einer perkutanen transluminalen Angioplastie (PTA) in peripheren Gefäßen erfolgt standardmäßig eine thrombozytenaggregationshemmende Therapie mit Acetylsalicylsäure. Trotz dieser Therapie gibt es eine hohe Rate von Reobstruktionen, vor allem bei Interventionen in der Arteria femoralis superficialis (AFS). Ein Grund für diesen Umstand könnte eine Interaktion zwischen dem Endothel und aktivierten Thrombozyten in der betroffenen Region sein, da Kollagen aus dem Subendothelium ein starker Aktivator von Thrombozyten ist. Aus diesem Grund haben wir eine prospektive Studie durchgeführt, bei der die Thrombozytenaktivität im Interventionsgebiet im Rahmen einer PTA gemessen wurde, um deren möglichen Einfluss auf die Entwicklung einer Reobstruktion zu analysieren.
Material und Methoden
Es wurden insgesamt 30 Patienten in die Studie eingeschlossen. Diesen wurde arterielles Blut unmittelbar nach der Intervention aus dem Eingriffsgebiet entnommen und anschließend mittels Lichttransmissionsaggregometrie eine Thrombozytenfunktionstestung durchgeführt. Nach 3, 6, 12 und 24 Monaten wurden duplexsonografische Kontrollen durchgeführt um eine mögliche Reobstruktion zu diagnostizieren.
Ergebnisse
Acht von 30 Patienten (26.7%) entwickelten im Beobachtungszeitraum von 24 Monaten eine hämodynamisch relevante Reobstruktion (Einengung des Gefäßlumens >50%) im Interventionsgebiet. Eine hohe kollagen-induzierte Reaktionsfähigkeit der Thrombozyten, charakterisiert als „Area under the curve“ > 30, war signifikant mit der Entstehung einer Reobstruktion assoziiert (korrigierte OR 11.8 (9.4, 14.2); P=0.04).
Schlussfolgerung
Eine hohe kollagen-induzierte Reaktionsfähigkeit der Thrombozyten im Interventionsgebiet kann die Entstehung einer Reobstuktion nach PTA der AFS prognostizieren. Thrombozytenfunktionstests könnten daher sinnvoll sein, um eine frühzeitige Erkennung von Patienten mit einem hohen Risiko zur Reobstruktion zu ermöglichen.