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Gewählte Publikation:

Scholl, L.
Lebensqualität nach Bodylift-Operation
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 83 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Koch Horst
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Nach einem massiven Gewichtsverlust (durch bariatrische Operationen wie Magenbypass oder Magenband, oder nach Diät) leiden viele PatientInnen unter starken Hautüberschüssen an Bauch, Beinen, Hüfte und Gesäß, die weder durch Sport noch Ernährung in den Griff zu bekommen sind. Das untere Bodylift stellt hierbei inzwischen die Methode der Wahl dar, um diese Deformitäten im unteren Bereich des Körpers zu korrigieren. Es handelt sich bei diesem Eingriff um eine mehrstündige, anspruchsvolle Operation, bei der große Wundflächen und eine körperumlaufende Narbe entstehen. Da bezüglich der postoperativen Lebensqualität wenige bis keine Studien existieren, ergab sich folgende Fragestellung: bedeutet ein unteres Bodylift eine Verbesserung der PatientInnenbezogenen Lebensqualität? Material und Methoden: Bei 18 PatientInnen (17 Frauen, 1 Mann), die nach einer durchschnittlichen Gewichtsabnahme von 60 kg (Spannweite 30-87kg) unter einem massiven Hautüberschuss litten, wurde ein unteres Bodylift durchgeführt. Der Eingriff erfolgte an der Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie des Wilhelminenspitals Wien. Die PatientInnen, im Alter zwischen 22 und 66 Jahren, füllten im Rahmen ihres präoperativen Aufklärungsgespräches den ersten Fragebogen aus. Die beiden weiteren Fragebögen wurden im Rahmen der 3- und 6-monatigen postoperativen Routinekontrollen von den PatientInnen ausgefüllt. Bei dem Fragebogen handelt es sich um den standardisierten Moorehead-Ardelt Quality of Life Questionnaire II der um 15 Fragen erweitert wurde. Der insgesamt 21 Fragen beinhaltende Fragebogen kann in die Kategorien Selbstwertgefühl, Selbstbild, Fremdbild, Sexualität/Intimität, Soziales Umfeld, Arbeitsfähigkeit und körperliche Aktivität unterteilt werden. Ergebnisse: Der durchschnittliche allgemeine Lebensqualitätsscore lag präoperativ bei 0 (Spannweite -1,9 bis +2) einer normalen/angemessenen Lebensqualität entsprechend, während er 3 Monate postoperativ bei 1,3 (-1,1 bis +2,3) und 6 Monate postoperativ bei 1,9 lag (0,7 bis 2,6), für eine gute Lebensqualität sprechend. Sowohl 3 (p= 0,003) als auch 6 Monate (p= 0,000) nach unterem Bodylift konnte die allgemeine Lebensqualität im Vergleich zu präoperativ signifikant verbessert werden. Fazit: Das untere Bodylift verbessert nachweislich die Lebensqualität von PatientInnen, die massiv an Gewicht verloren haben. Weitere Studien sind nötig, um diese wachsende Sparte der plastischen Chirurgie noch genauer betrachten zu können und um validierte, standardisierte Fragebögen zu entwickeln.

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