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Gewählte Publikation:

Poier, N.
Die Bedeutung der Stenosenmorphologie für die funktionelle Wirksamkeit von Koronarstenosen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2014. pp. 69 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Berghold Andrea
Altmetrics:

Abstract:
Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit war die Identifikation morphologischer Faktoren, die die hämodynamische Wirksamkeit von Koronarstenosen beeinflussen. Des Weiteren sollte untersucht werden, ob es Patientenmerkmale gibt, die mit der funktionellen Wirksamkeit von koronaren Gefäßverengungen korrelieren. Hintergrund: Die computertomographische Koronarangiographie stellt eine exzellente Methode für den Ausschluss einer obstruktiven KHK dar und wird daher häufig zur Evaluierung der Notwendigkeit invasiver Maßnahmen herangezogen. Trotzdem hat ein hoher Prozentsatz der folgenden Herzkatheteruntersuchungen keine therapeutische Konsequenz für die Patienten. Methoden: Es wurde eine retrospektive Datenanalyse von 89 Patienten, die zwischen März 2011 und Dezember 2013 einer DS-CTCA und in Folge einer Herzkatheteruntersuchung mit FFR-Messung unterzogen wurden, durchgeführt. Entsprechend der FFR-Beurteilung je einer Stenose, die zur Auswertung kam, wurden zwei Gruppen gebildet, die in Bezug auf Patientenmerkmale und Stenosenvariablen verglichen wurden. Als Grenzwert diente ein FFR-Wert von 0,80. Ergebnisse: Bei 43,8% der untersuchten Patienten wurde in der Herzkatheteruntersuchung eine obstruktive KHK ausgeschlossen. Die Analyse der CTCA und der ICA im Vergleich mit der funktionellen Beurteilung zeigte, dass 37,3% bzw. 32,8% der in der CTCA bzw. ICA als mittelgradig beurteilten Stenosen FFR positiv waren, 17,6% der nach ICA hochgradigen Stenosen war FFR negativ. Der Anteil FFR positiver Stenosen war bei Frauen signifikant geringer als bei Männern (19,2% vs. 49,2%; p=0,010). Zudem waren Patienten mit obstruktiver Stenose signifikant jünger (61,8 ± 9,9 vs. 66,3 ± 8,5; p=0,026). In Hinblick auf Stenosenvariablen zeigten sich hämodynamisch wirksame Einengungen signifikant länger (p=0,010) und waren signifikant öfter verkalkt (p=0,009). Schlussfolgerungen: Nach wie vor gibt es großes Potenzial für die Reduktion diagnostischer Eingriffe und der damit einhergehenden Komplikationen. Die Implementierung der Stenosenlänge und des Kalzifizierungsgrades in die CTCA-Beurteilung könnte helfen die diagnostische Genauigkeit dieser Methode zu steigern. Das Geschlecht sollte in der Forschung zur KHK-Diagnostik zukünftig eine größere Rolle spielen.

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