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Berenyi, T.
Auswirkung der Einführung des OP-Moduls des Nosokomialen Infektions Surveillance Systems (NISS) auf die postoperative Wundinfektionsrate
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2014. pp. 111
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Mischinger Hans-Jörg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Meine Diplomarbeit beschäftigt sich im ersten Teil mit der Begründung und den Methoden der Surveillance nosokomialer Infektionen.
Ich beschreibe in meiner Arbeit die Methoden des steirischen NISS-Projektes basierend auf dem deutschen KISS-Projekt, das wiederum als Basis das amerikanische NNIS Projekt hat. Das NISS-Projekt nutzt die Referenzdaten des NRZ-Berlin und ermöglicht eine effektive und standardisierte Surveillance. Bei der Beschreibung der NISS-Methode gehe ich genauer auf die postoperativen Wundinfektionen ein, da diese das Thema meines praktischen Teiles sind.
Postoperative Wundinfektionen und Komplikationen nach chirurgischen Eingriffen sind kritische Ereignisse, die die Heilung drastisch verzögern, oft lebensbedrohend sind und den therapeutischen und diagnostischen Aufwand, vom Arzneimitteleinsatz, Pflegeaufwand Verlängerung der Liegedauer bis zu mehrfachen Revisionsoperationen drastisch erhöhen. Erstmals können an der Universitätsklinik für Chirurgie Graz kontinuierlich infektionsrelevante Daten standardisiert, risikoadjustiert und nach internationalen Richtlinien orientiert, vernetzt erhoben und ausgewertet werden. Bei dieser Arbeit werden die Daten von 4 Halbjahren 2011-2012 ausgewertet. Dabei werden die notwendigen statistischen Kenngrößen ermittelt und der Verlauf der Wundinfektionsraten mit den zu ermittelnden Konfidenzintervallen durch einen Trendvergleich dargestellt. Diese Daten werden in Form eines Berichts, der als Grundlage für die Darstellung aller folgenden Beobachtungsperioden dient, in der Diskussion zusammengefasst.
Deutlich zeigt sich die Notwendigkeit der „post – discharge“ Surveillance, denn 53,2% aller popWI wurden erst nach der Entlassung, bei gewissen IOP bis zu 100% (HERN-OC, STRUM), festgestellt.
Die standardisierten Infektionskennzahlen (SIK) haben für APPE-OC, CHOL-OC und COLO-OC in den zwei Beobachtungsjahren signifikant (>20% und mehr) abgenommen. Diese Verbesserungen seit dem Start von NISS, könnten allein auf die Tastsache zurückführbar sein, dass popWI dokumentiert und validiert werden müssen.
Alles in Allem ergab sich ein positiver Trend zur Reduktion der popWI. Wenn auch der Beobachtungszeitraum noch zu kurz, einzelne Fallzahlen (APPE-L, MAST, COLO-L, HERN-L) zu gering sind um eine statistisch aussagekräftige Beurteilung zu treffen, bleibt für die unterschiedlichsten Operationsarten großer Freiraum für weitere Verbesserungen.