Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Filic, K.
Aminosäurenstoffwechsel und kognitive Funktion bei bipolar affektiver Störung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2014. pp. 71 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Reininghaus Eva
Altmetrics:

Abstract:
Die erhöhte Prävalenz von Übergewicht und kognitiver Dysfunktion bei Personen mit bipolar affektiver Störung sind im Rahmen zahlreicher Studien bekannt. Vor allem jedoch die Demenzforschung hat die Zusammenhänge zwischen Aminosäurenkonzentrationen und kognitiver Funktion untersucht. So zeigten einige Studien unter bestimmten Bedingungen eine positive Korrelation zwischen den Aminosäurenspiegeln von Tyrosin und Tryptophan mit der kognitiven Funktion bei Menschen und bei Tieren. Hingegen beschäftigten sich bis zum heutigen Zeitpunkt noch keine Studien mit den Zusammenhängen entsprechender Aminosäurenkonzentrationen mit der Kognition bei Patienten/Patientinnen mit bipolar affektiver Störung. Tryptophan, Tyrosin, Leucin, Isoleucin und Valin sind Aminosäuren, welche über einen gemeinsamen Transporter, um den sie kompetieren, die Bluthirnschranke überwinden und dort ihre Wirkung entfalten können. Zahlreiche Studien beschäftigten sich mit diesem Thema vor allem durch die Modulation von Tryptophan- und Tyrosin-Konzentrationen im Plasma. So ist zum Beispiel bekannt, dass vor allem in Stresssituationen erhöhte Tyrosinspiegel zu einer gesteigerten Wachheit und Aufmerksamkeit führen. Obwohl Leucin, Isoleucin und Valin das Gehirn über den gleichen Transporter erreichen, haben sie keine direkte Wirkung auf die kognitive Funktion von Individuen. Diese Arbeit beschäftigt sich nun mit den Zusammenhängen der oben genannten Aminosäuren mit der kognitiven Funktion von bipolar erkrankten Patienten/Patientinnen. Zum Zeitpunkt der Untersuchung waren über 150 Patienten/Patientinnen und 100 Kontrollen in die Studie eingeschlossen. Die Patienten/Patientinnen befanden sich zum Zeitpunkt der Untersuchung in einer euthymen Phase und die jeweiligen Aminosäurenkonzentrationen wurden im venösen Blut untersucht, am gleichen Tag wurden die Patienten/Patientinnen kognitiv getestet. Die für die Arbeit verwendeten kognitiven Tests beschränkten sich auf CVLT, STROOP, TMTA, TMTB und d2-Test. Abgesehen von den Ergebnissen der genannten Untersuchungen wurden auch Gewicht und Geschlecht der Patienten/Patientinnen in die Berechnungen miteinbezogen. Die Ergebnisse unterstützten unsere Hypothese nicht. Um genauere Aussagen über die Zusammenhänge zwischen den von uns untersuchten Aminosäurenkonzentrationen und der kognitiven Leistung von Individuen machen zu können, bräuchte man größer angelegte Untersuchungen. So hätte man zum Beispiel durch zwei zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfindende Untersuchungen Vergleichswerte, mit denen sich Genaueres über die Korrelationen der Aminosäuren Tyrosin, Tryptophan und BCAA mit der kognitiven Funktion sagen könnte.

© Med Uni Graz Impressum